Samstag, 31. Dezember 2011

Zauberfeder 21

Weihnachtsglück

Draußen war alles still. Es regte sich nichts, außer einer Gestalt welche durch das Schneetreiben lief. Ja, er rannte förmlich, um sich vor dem Unwetter in Sicherheit zu bringen. Über seiner Schulter hatte er eine Sporttasche. Er kam jedoch nicht vom Sport, nein es war schlimmer. Er, Jeff, wurde am heutigen Tag aus dem Gefängnis entlassen. Wegen guter Führung sogar etwas früher als erwartet.
Jeff selbst war ein 1.80m großer Mann mit grünen Augen und schwarzem, etwas zotteligen Haar. Sein Gesicht zierte einen unsauberen Bart um denn er sich nicht hatte gekümmert als er das Gefängnis verließ. Er sah vom körperlichen auch nicht aus wie Popeye, aber auch nicht wie ein Spargeltarzan.
Er sah nun mal aus wie er aussah, auch wenn die Zeichen der Gefangenschaft ihre Spuren hinterlassen hatten.
Kurz blinzelte er unter seiner Mütze hervor, musste sich orientieren, da es lange her war, seit er in dieser Gegend gewesen war.
°Meow°. Dieses Geräusch ließ den gerade weiter laufen wollenden Jeff inne halten. Es erklang erneut und hörte sich sehr jämmerlich und leidend an. Hastig sah sich Jeff suchend um und erblickte an einer Hauswand gelehnt einen Karton stehen. Langsam, um nicht auf dem glatten Weg auszurutschen trat Jeff näher heran und sah erstaunt zwei eng aneinander gekuschelte Kätzchen. „Wie grausam und das bei diesem Wetter“, murmelte Jeff kopfschüttelnd und hockte sich vor den Karton, streckte die Hand nach den beiden zitternden Kätzchen aus, streichelte kurz über das kühle Fell und hatte auch deren Aufmerksamkeit.
Zittrig schleckte eines der Kätzchen über seine Finger, sah Jeff mitleiderregend an und maunzte erneut kläglich. „Schau mich doch nicht so an. Ich kann euch doch nicht mitnehmen. Ich habe doch gar nicht genügend Mittel um euch zu versorgen“, murmelte Jeff, doch schon ertönte ein weiteres Maunzen. Jeff fiel es ziemlich schwer die beiden Kleinen so zu sehen, hob den Blick an und schaute sich suchend um. Es war schon ziemlich dunkel und die Läden würden sicher auch gleich schließen.
Mit klammen Fingern zog Jeff sein Portemonnaie aus der Tasche und schaute auf den einzigen Zehn Euroschein den er noch drin hatte. Leicht gequält verzog er das Gesicht und sah wieder zu den Kätzchen runter. „Wartet hier ihr Beiden. Ich bin gleich wieder da“, nuschelte Jeff, erhob sich und rannte über die Straße zu einem Markt welcher auch gerade schließen wollte.
Er hatte Glück, die Verkäuferin ließ ihn noch rein, sodass er hastig etwas Katzenfutter und ein wenig Essen für sich selbst besorgen konnte. Mit der Plastiktüte in der Hand kam er wieder raus, verstaute den Einkauf in seiner Sporttasche und rannte zu den Kätzchen im Karton zurück. Ohne weitere Diskussionen hob er die beiden heraus, hatte vorher die Jacke etwas geöffnet und steckte sie darunter. Mit einer Hand hielt er die beiden an ihrem Platz, während er mit der anderen die Jacke etwas schloss, seine Tasche griff und weiter rannte.

Es dauerte noch gut zwanzig Minuten bis er Daheim war. Den ganzen Weg über hatte er die Kätzchen unter seiner Jacke deutlich gespürt, schloss leise die Tür zu einem Häuschen auf. Er hatte Glück, dass ein alter Freund ihm angeboten hatte vorübergehend bei ihm zu wohnen. Jeff hätte sonst wirklich nicht gewusst wohin, da seine alte Wohnung gekündigt worden war.
Die Kündigung hatte sein alter Freund Thomas ebenfalls übernommen gehabt. Die Begründung war, dass er ja schlecht vom Gefängnis aus die ganzen Rechnungen wie Stromrechnung, Miete und der gleichen zahlen konnte. Es wäre unsinnig gewesen. Thomas stand schon immer zu ihm, auch als er damals als Bankräuber eine kleine Bank überfallen hatte.
Jeff bereute es sehr, doch er konnte es nicht ändern. Da er auch jemanden angeschossen hatte war er nicht mit irgendeinem milden Gerichtsurteil davon gekommen, nein er musste direkt in den Knast, doch nun war er wieder raus und hatte sogar zwei kleine Anhängsel mitgebracht.
Eben diese ließ er in dem Zimmer, welches Thomas ihm zur Verfügung gestellt hatte, runter auf den Boden, schloss hastig die Tür. Es war ein Bett, ein Schrank, ein Schreibtisch mit Stuhl und ein Bücherregal vorhanden. Thomas war noch nicht Zuhause. Er hatte schon angekündigt, dass er lange arbeiten musste, ihn somit nicht abholen und begrüßen konnte. Doch das machte nichts.
Thomas hatte ihm trotzdem ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht, indem er ihm vorübergehend ein Zuhause geschenkt hatte. Jeff hatte den Entlassungstermin nämlich direkt auf dem ersten Weihnachtstag bekommen.
Leicht schüttelte Jeff den Kopf, verschwand kurz aus dem Zimmer und suchte etwas woraus er ein Körbchen für die Katzenbabys machen konnte. Mit einem Karton und zwei Handtüchern kehrte er zurück, drapierte alles, nur um die Kätzchen dann darein zu legen. Diese bibberten immer noch ziemlich, sodass Jeff die Heizung etwas aufdrehte, sich selbst dann endlich seiner nassen Sachen entledigte.
Sein Magen meldete sich in diesem Moment ebenfalls, sodass er in die Küche entschwand um etwas zu Essen zu kochen und gleich auch das Katzenfutter fertig zu machen. Er hoffte nur, dass die Kleinen es auch fraßen. Er hatte ehrlich gesagt keine Ahnung von Katzen und erst recht nicht von Katzenbabys.
Während dem Kochen bekam er gar nicht mit wie die Tür aufging und ein etwas jüngerer Mann im Rahmen stehen blieb, ihn beobachtete. Erst beim Umdrehen bekam er es mit und erschrak sich direkt zu Tode. „Thomas. Warum machst du dich nicht bemerkbar?“, keuchte Jeff, trat zu seinem jüngeren Freund ran und zog diesen in eine Umarmung welche erwidert wurde. „Ich war gebannt von deinem Anblick in meiner Küche“, grinste Thomas schalkhaft, löste sich und trat zum Herd rüber, wohl um zu sehen was es gab.
Dann aber wanderte sein Blick zu den Schälchen mit dem Katzenfutter. „Das willst du aber nicht essen, oder?“, fragte Thomas, drehte sich um und sah den Älteren fragend an. „Nein. Das ist nicht für mich“, gab Jeff verlegen zu, schluckte einmal und überlegte wie er es Thomas verkaufen sollte. „Du hast mir hier aber keine Tiere angeschleppt oder?“, fragte Thomas und zog galant eine Augenbraue hoch.
Erneut schluckte Jeff und kratzte sich völlig verlegen am stoppeligen Kinnbart. Thomas beobachtete ihn noch eine Weile schweigend bis er den Kopf schüttelte und fragte „Du weißt doch sicher noch das ich ungern Tiere in meinem Haus habe? Was ist es? Ein Hund? Ein Vogel? Eine Katze?“.
„Zwei Katzenbabys“, gab Jeff kleinlaut von sich und natürlich wusste er das, aber den Augen der Kleinen hatte er einfach nicht widerstehen können. „Katzenbabys. Wo hast du die den aufgetrieben?“, fragte Thomas und drehte sich zum Kühlschrank um, holte eine Milchtüte raus und goss davon etwas in einen Milchtopf, wohl um sie zu erhitzen.
„Sie lagen am Neumarkt in einem Karton. Sie waren schon halberfroren, ich konnte sie schlecht da liegen lassen“, erklärte Jeff die Umstände und wunderte sich mal wieder, dass Thomas, der zwei Jahre jünger als er war, viel erwachsener wirkte. Fast als sei dieser der Ältere von ihnen beiden.
„Du hast ein viel zu großes Tierherz, Jeff. Aber Katzenbabys bekommen erst mal Milch bis wir wissen wie alt sie wirklich sind. Am besten gehst du nach Weihnachten zum Tierarzt und lässt sie durchchecken“, lachte Thomas und füllte die Milch in eine etwas größere Schale, reichte diese an den anderen weiter. „Danke Thomas“, grinste dieser verlegen und wollte schon abhauen, doch hielt er noch mal inne. „Ich kann mir doch gar keinen Tierarzt leisten“, seufzte er und sah über die Schulter zu Thomas.
„Dann sieh es als Weihnachtsgeschenk von mir und jetzt geh. Lass die Beiden nicht verhungern“, damit scheuchte Thomas ihn aus der Küche. „Danke“, strahlte Jeff noch und lief in sein Zimmer, stellte die Milchschale zu den Kätzchen, animierte diese zum Trinken.
Er hatte wirklich einen echt guten Freund, dass wusste Jeff zwar schon immer, aber hier kristallisierte es sich mal wieder heraus. Er und Thomas hatten schon in der Schulzeit viel zusammen gehangen, hatten alles miteinander geteilt. Geheimnisse, Spiele, Spaß, Feiertage und mehr. Selbst jetzt noch schien sich kaum etwas verändert zu haben. Thomas war wirklich ein ordentlicher, schlauer, gutmütiger und geradliniger Mensch, während er meist nur Scheiße baute, in der Schule zweimal sitzen geblieben war und von einem Unglück ins Nächste lief. Sie waren wirklich schon immer ein buntes Chaotenpaar gewesen.
Zufrieden lächelnd sah Jeff, auf dem Boden sitzend den Kätzchen beim Trinken zu, ihnen schien auch nicht mehr kalt zu sein. Dann aber wanderte sein Blick aus dem Fenster wo er dichte Schneeflocken sah. „Fröhliches Weihnachten“, murmelte Jeff mit einem verträumten Lächeln. „Ja genau. Frohe Weihnachten, auch dir Jeff“, erklang Thomas Stimme hinter ihm und auch ohne sich umzudrehen wusste Jeff, dass Thomas ihn anlächelte, sich freute, dass er endlich wieder da war. Er hatte Thomas wirklich vermisst.

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wie hat euch diese kleine weihnachtsgeschichte gefallen?

Guten Rutsch ins Neue Jahr wünsche ich euch allen :D
lg dat kojikoji

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Kurz vor Neujahr

So kurz vor Neujahr ist es jetzt,
ich hoffe ihr habt alle Weihnachten überlebt und seid durch das Essen nicht alle am Rumkugeln ;)

Wie ihr Sicher schon bemerkt habt gibt es bei mir wieder eine neue Harry Potter Fanfiktion
5 cm heißt sie
vielleicht haben sie einige von euch schon entdeckt ;)

ach ja und ich wollte euch noch um einen kleinen gefallen bitten

ich nehme auf http://www.bookrix.de/_title-de-kojikoji-weihnachtliche-hundemission
an einem Wettbewerb Teil. Der link da oben *hochdeut* bringt euch direkt zu meiner Kurzgeschichte.
Es wäre ganz lieb wenn ihr mir da einen Pokal geben könntet ;) Der Wettbewerb endet am 2ten Januar

Ich denke. Sollten wir dann gewinnen werde ich wohl bei meinen Geschichten Extrakapitel springen lassen XD (so glücklich wie ich dann sein werden würde) *g*

also ich wünsche euch noch einen guten Rutsch ins Neuejahr, aber Rutscht ja nicht zu weit.

Glg euer kojikoji

Samstag, 24. Dezember 2011

Frohe Weihnachten

Weihnachten
Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten
ich hoffe ihr hattet einen besinnlichen Tag und habt mit euren Lieben gefeiert


und als kleiner Bonus gibt es eine Weihnachtliche Geschichte. Zumindest  Weihnachtlich für einen Hund ;)
wie ein Hund seinem Menschen ein schönes Weihnachtsgeschenk bereitet

Es ist aus der Sicht des besagten Hundes geschrieben
viel Spaß damit
dat kojikoji





Weihnachtliche Hundemission

Wie feiert mein Mensch Weihnachten? Und wie findet er dabei sein Glück?
Das wüsstet ihr wohl gerne. Ich will es euch auch erzählen, doch zuerst ein paar wichtige Informationen zu meiner Person. Mein ehrenwerter Name ist Johannes von Lichtenstein. Ich bin ein reinrassiger Husky. Mein Mensch holte mich zu sich, da war ich drei Monate alt. Nun bin ich schon acht Hundemonate alt.
Also im besten Alter.
Meine Mutter, die mich Johannes von Lichtenstein nannte, habe ich schon lange nicht mehr gesehen, ebenso wenig meine fünf anderen Geschwister, doch mein Mensch, der nannte mich von Anfang an Wolfi. Also dürft ihr mich auch gerne Wolfi nennen.
Aber kommen wir zurück zu meinem Menschen. Mein Mensch heißt Andreas Schiller und ist schon ganze 26 Menschenjahre alt. Ein wirklich nettes Alter. Nicht zu jung um mir an den Ohren zu ziehen und nicht zu alt um noch mit mir über die Wiesen zu jagen. Andreas hat im Gegensatz zu meinem weißen Fell, schwarzes, aber auch nur auf dem Kopf, doch das ist ja nicht schlimm. Es wird ihm bestimmt auch noch am restlichen Körper wachsen. Bis dahin zieht er sich ja jeden Tag diese Stoffe über, um nicht nackt herumzulaufen und zu frieren.
Die Augen von Andres sind, wie ich beim Abschlecken seiner Schnauze bemerkt habe, grün. Ja wir Hunde können Farben erkennen, nicht wie die meisten Menschen immer behaupten, wir könnten nur schwarz-weiß sehen. Das ist Unsinn.
Also wirklich.
Andres ist nicht so groß wie andere männliche Menschen, selbst die Weibchen übertreffen ihn in der Körpergröße oft. Er sagte einmal, er sei mit 164cm Körpergröße viel zu klein, vielleicht trägt er deswegen auch immer diese Schuhe mit der hohen Sohle. Will wohl größer wirken. Mich persönlich stört es ja nicht, aber na ja. Mein Mensch ist da etwas eigen und wird oft böse, wenn sein menschlicher Kumpel Sam ihn damit aufzieht.
Und mein Mensch Andreas hat noch ein ganz großes Geheimnis. Er hat mir früher immer erklärt, ich dürfe es keinem weiter sagen, aber wer würde einem Husky wie mir schon zuhören? Die Menschen sind ja leider so dumm und verstehen die Hundesprache nicht, wirklich schlimm.
Ein leises Jaulen dringt über meine Lefzen als ich mir meine Pfote über die Nase lege.
Was ist denn Wolfi? Musst du mal raus?“, fragte Andreas mich, da er es wohl mit bekommen hatte. Rausgehen? Ja das wäre eigentlich keine schlechte Idee. Also sprang ich sofort auf, was Andreas zum Anlass nahm und sich Schuhe und Jacke überwarf. Noch ein Stück Stoff für den Kopf und eines, dass er sich um den Hals schlang und los ging es. Ich muss sagen, ich liebe es wenn draußen Schnee liegt. Es ist mein erster Schnee den ich in meinem bisher kurzen Hundeleben gesehen habe.
Während wir draußen herum laufen ließ ich meinen Blick wandern. Andreas hatte mir mal erzählt dass das immer näher kommende Weihnachten beinhaltete, dass man seinen Freunden und seiner Familie etwas schenkt, eine Freude macht. Etwas Besonderes halt. Ich habe mir also zum Ziel gesetzt für meinen Menschen einen Partner zu finden. Andreas ist des Nachts immer einsam, so dass ich mich zu ihm ins Bett lege und ihn tröste. Eine ziemlich harte Arbeit, doch tue ich es ja gerne für ihn.
Mein Blick wandert über die verschiedensten Menschen. Große, Kleine, Dicke, Dünne, Menschen mit buntem Fell, Menschen auf ihren dünnen Fortbewegungsmitteln, die sie Fahrrad nennen. Davon gab es im Winter jedoch nur wenige. Dann sah ich noch Menschen die ihre Kinder auf solchen Holzgefährten hinter sich her zogen. Manch andere trugen Tüten mit lecker duftenden Inhalt mit sich herum.
Das waren dann wohl die berüchtigten Zutaten für das Festessen. Andreas und ich würden ja Weihnachten mit Sam und ein paar von Andreas Freunden feiern.
Apropos Festessen. Meine Mutter sagte uns Welpen früher immer, passt gut auf euren neuen Menschen auf, sie sind manchmal sehr vergesslich. Andreas wollte ja noch etwas zu Essen besorgen, hatte dieser es wohl vergessen? Ich schlug also den Weg zu dem Markt ein wo Andreas immer einkaufen ging.
Oh ja, stimmt Wolfi. Wir müssen uns ja noch über das Wochenende mit Leckereien eindecken“, stimmte mir Andreas auch sofort zu und wieder mal war ich stolz auf mich, bellte einmal zustimmend. „Gut. dann wartest du hier draußen. Ich bin gleich wieder da“, damit band mich Andreas mit der Leine an einer dünnen Säule fest. Ich habe nie verstanden warum ich nicht mit rein darf, aber ich habe es akzeptiert und warte artig auf meinen Menschen. Dabei lasse ich jedoch meinen Blick schweifen.
Ich muss ja das passende Menschlein für Andreas finden. Irgendwie aber scheinen die alle etwas komisch zu sein und ich will mich ja dann mit dem zweiten Menschen im Haus auch wohl fühlen.
Na Kleiner? Musst du draußen warten?“, fragte mich plötzlich eine Stimme, sodass ich rechts neben mir hoch sah. Es war ein Mann mit hellem Fell und braunen Augen, wo über dem rechten davon eine ziemlich deutliche Narbe zu sehen war. Zumindest so weit ich das hier sehen konnte. Er lächelte mich lieb an, sodass meine Rute automatisch zu wedeln anfing.
Ja ich liebte es nett behandelt zu werden. „Du bist ein guter Junge, hm?“, fragte mich der Mensch und hockte sich zu mir runter. Ich gewährte ihm die Ehre mir über den Kopf zu streicheln, schloss dabei leicht genießend die Augen. „Jetzt muss ich aber auch schon wieder los. Tschüss Großer“, lächelte mich der Mensch warm an und erhob sich auch schon wieder.
Hey, stopp mal. Einmal bellte ich ihm nach, doch er winkte mir nur zu. Mist dabei wäre dieser Mensch doch sicher passend gewesen. Er sah für ein Menschlein recht ansehnlich aus, war nett und mochte Hunde und der Hauptpunkt er konnte auch gut streicheln. So ein Mist. Da bog er gerade um die Ecke und war weg. Mit ihm verschwand auch der angenehme Zimtgeruch, welchen ich bis eben noch wahrgenommen hatte.
Da musste ich wohl weitersuchen, denn Andreas war auch noch nicht wieder draußen. Aber mir fielen keine weiteren interessanten Menschen auf, sodass ich mich gefrustet in ein Eckchen legte wo kein Schnee lag.
Irgendwann kehrte auch Andreas wieder, nahm die Leine und zusammen kehrten wir zurück. Andreas hatte ganze zwei schwere Tüten eingekauft. Ich würde ja helfen aber die waren mir dann doch zu schwer.

Daheim angekommen verschwand ich erst mal zu meinem Wassernapf, während Andreas den Einkauf ausräumte. „Was hältst du von Plätzchen backen, Wolfi? Übermorgen ist ja schon Weihnachten“, fragte Andreas mich. sodass ich den Kopf leicht schief legte, saß neben meinem Napf und beobachtete ihn. Ich hatte also noch zwei Tage Zeit, na ja eigentlich nur einen. Ich musste mich also beeilen.
Aber hier in der Wohnung würde ich gewiss keinen Partner für Andreas finden. Dafür musste ich wieder raus, aber jetzt würde er mit mir wohl nicht noch mal rausgehen. „Oh Mist. Ich habe die Eier vergessen. Ohne kann ich doch nicht backen. Wolfi? Kommst du noch mal mit?“, fragte Andreas leicht fluchend und schwupps war ich wieder an der Tür. Was für eine Frage.
Natürlich kam ich wieder mit. Ich musste doch gut auf mein Menschlein achten. Ein von Lichtenstein war schließlich ein guter und treuer Freund.
Ein wahrer Beschützer.
Wenige Minuten später waren wir wieder in der weißen Landschaft draußen. Mein Blick huschte wieder mal von einem Menschen zum nächsten, doch seit ich diesen Zimtmann getroffen hatte, fand ich die anderen alle irgendwie nicht passend. Was hatte dieser Zimtmann nur an sich gehabt?
Ohne diesen noch mal wieder zu treffen, hatte Andreas die Eier besorgt und wir waren wieder daheim.
Ich hatte mich direkt in mein Körbchen verzogen um in Ruhe nachzudenken. Es musste doch eine Möglichkeit bestehen für Andreas einen tollen Partner zu finden.

Am Abend roch es in der Wohnung lecker nach dem Backwerk. Zusammen mit Andreas lag ich auf dem Sofa, den Kopf in dessen Schoss gebetet und die Augen geschlossen. Es war schon spät und die Flimmerkiste, wie Andreas sie gern nannte, war auf stumm geschaltet. Von Andreas war nichts weiterzuhören.
Mit einem mal aber spürte ich wie Andreas sich etwas zur Seite lehnte, sodass ich die Augen öffnete und zu ihm hoch schielte. Andreas hatte aus einem Kästchen vom Tischchen neben dem Sofa ein Bild heraus geholt. Von hier unten konnte ich nicht viel erkennen, doch ich merkte wie es mein Menschlein traurig machte. Als hätte ich es geahnt fing Andreas plötzlich auch zu schluchzen.
Sofort erhob ich mich aus der liegenden Position, stupste Andreas mit der Schnauze an und dieser schlang direkt die Arme um mich, vergrub sein Gesicht in meinem Fell. Viele Weinkrämpfe schüttelten dessen Leib und ich konnte nur winseln und über dessen nacktes Fell lecken. Mehr war einfach nicht in meiner Macht um ihm zu helfen. Es machte mich ebenfalls traurig.
Wieso hat er mich nur verlassen“, schluchzte Andreas leise in mein Fell rein. Ich verstand nicht ganz. Wer hatte meinen Andreas verlassen? Wie konnte man ihn verlassen? Andreas war doch ein so lieber Mensch. „Wolfi“, wisperte Andreas leise und löste sich nach einer halben Ewigkeit von mir, wischte sich selber die Tränen von den Wangen und streichelte mir über den Kopf. „Lass uns schlafen gehen“, nuschelte Andreas und zusammen verschwanden wir ins Schlafzimmer.
Ich legte mich sofort zu ihm ins Bett, spürte wie er sich näher an mich kuschelte. Gerne spendete ich ihm etwas Trost, so weit es mir nun mal möglich war.

Am nächsten Tag waren wir viel draußen. Andreas war von der letzten Nacht noch ziemlich angeschlagen und traurig. Wir waren gerade im Park am Springbrunnen, als Andreas mit einem mal das Gleichgewicht verlor. Mit einem erschrockenen Schrei ging er zu Boden, landete auf seinem Hinterteil.
Ich war schon etwas vor gelaufen, kam aber sofort zurück. Ich bellte zwei Mal und stupste ihn an, forderte ihn damit auf vom kalten Boden aufzustehen, doch Andreas lachte nur und wuschelte mir über den Kopf. „Schon gut, Wolfi. Hier ist es ganz schön rutschig“, lachte Andreas und ich freute mich ihn wieder so fröhlich zu sehen.
Kann ich dir aufhelfen?“, fragte mir einem Mal eine angenehme Stimme hinter mir und sofort umwehte meine Nase ein angenehmer Zimtgeruch.
Der Zimtmann.
Sofort bellte ich aufgeregt, sah zu wie der Zimtmann meinem Andreas die Hand reichte. Erstaunt sah Andreas zum Zimtmann auf, nahm dann aber dankbar lächelnd an. „Vielen Dank“; grinste Andreas verlegen, kam aber direkt als er einen Schritt vormachte wieder aus dem Gleichgewicht. „Holla. Vorsicht“, damit hatte der Zimtmann einen Arm um ihn geschlungen, zog ihn von der rutschigen Stelle weg. „Geht's wieder?“, fragte der Zimtmann lächelnd und leicht nickte Andreas.
Scheinbar war es Andreas peinlich, zumindest sah es für mich so aus. Etwas unruhig lief ich um die beiden herum. War das jetzt gut oder schlecht? Ich war verwirrt, denn Andreas strahlte nicht wie es sein sollte, wich dem Blick vom Zimtmann sogar verlegen aus. Unruhig stupste ich Andreas an, bekam dessen Aufmerksamkeit. „Oh ja stimmt. Entschuldige wir müssen weiter“, damit trennte er sich vom Zimtmann und hastete schnell davon, drehte sich aber noch mal um. „Danke noch mal“, und damit war er weg und ich ihm sofort hinter her.
Verwirrt blieb ich neben Andreas, sah immer wieder zu ihm hoch. Ich wollte verstehen warum mein Mensch nicht glücklich strahlte, sondern so zurückhaltend wirkte. „Alles in Ordnung“, lächelte Andreas der meine Unruhe wohl auch bemerkt hatte.
Ich war mir da nicht ganz so sicher, denn auch am restlichen Tag war Andreas so komisch. Was war da nur los?

Es war echt zum Fell raufen, aber das ließ ich lieber sein. Kahle Stellen sahen für einen von Lichtenstein nicht unbedingt schick aus und Andreas mochte mein Fell schließlich so wie es war.
Das war wirklich deprimierend, dass ich keinen passenden Menschen gefunden bei dem Andreas glücklich strahlte und gerade jetzt machte sich Andreas für die Weihnachtsparty fertig. Ich lag auf dem Bett und beobachtete Andreas dabei.
Was meinst du, Wolfi? Lieber das enge schwarze Oberteil? Oder das lockere weiße?“, fragte er mich mal wieder nach meiner Meinung. Ja das war üblich, dass er mich fragte und ich immer gute Tipps gab, so schlug ich mit meiner Tatze nach dem engen schwarzen Oberteil. Das stand Andreas bisher immer gut. „Meinst du? Ich gehe diesmal in keine Disco. Ist das nicht etwas zu gewagt?“, fragte Andreas etwas zweifelnd, doch ich schlug erneut nach dem schwarzen Oberteil. Nein, nein. Das passte auf jeden Fall.
Ich war mir ganz, ganz sicher. „Okay. Wenn du das sagst“, lachte Andreas sein schönes Lachen und zog sich wie immer vor meinen Augen um. Wie ich sehen konnte, hatte er immer noch keinen Fellwachstum auf der Haut. Ich fragte mich ab wann das bei den Menschen so begann. Oder war das vielleicht von einem zum anderen unterschiedlich? Menschen konnten echt verwirrend sein.
Eine gute Stunde später standen wir vor Sams Tür und dieser ließ uns rein. „Hey Andreas. Wir dachten schon du willst dich drücken“, grinste Sam seinen Kumpel an, sodass ich einfach an Beiden vorbei huschte. Es waren schon einige Leute da, die miteinander redeten oder etwas tranken. Ich hoffte bloß, dass Sam mich nicht vergessen hatte und in der Küche ein Wassernapf für mich stand.
Ich hatte Glück. Sam schien diesmal an mich gedacht zu haben, sodass ich erst einmal meinen Durst löschte. Schon beim dritten Schluck drang mir plötzlich ein bekannter Geruch in die Nase. Ich ließ von meinem Wassernapf ab und folgte meiner Nase ins Wohnzimmer und raus auf den Balkon. Tatsächlich. Da stand der Mensch mit dem blonden Fell und unterhielt sich gerade mit einem Weibchen.
Sofort war ich bei den beiden und bellte sie an. Das Weibchen wich direkt vor mir zurück, ich konnte Angst riechen. Wie konnte man vor einem von Lichtenstein bitte Angst haben? Also wirklich, das verstand ich nicht. „Hallo. Du bist doch der brave Junge vom Supermarkt und aus dem Park“, lächelte mich der Zimtmann an und hockte sich zu mir runter. Sofort vergrub ich meine Schnauze an dessen Bauch. Eine Aufforderung welcher der Blonde lachend nachkam. „Du bist ja richtig verschmust. Bist du ganz alleine hier?“, fragte Zimtmann amüsiert.
Natürlich nicht. Was dachte sich der Blonde. Aber ich sah ihm diesen fehlerhaften Gedanken nach. Denn schließlich hatte ich mein Weihnachtsgeschenk für Andreas wieder gefunden. Ich schnappte mir also einen Teil von dessen Stoff, scheinbar hatte auch dieser Mensch noch kein Fell und zog ihn mit mir mit.
Na, na. Nicht so hastig. Willst du mir etwas zeigen?“, fragte Zimtmann lachend, doch ich hielt nur Ausschau nach Andreas, sah ihn auf einem der Sofa. Also zog ich Zimtmann mit dorthin, ließ ihn dort los und sprang neben Andreas aufs Sofa, war stolz wie Oscar. Zumindest sagen das Menschen das mit Oscar häufig. Ich weiß ja nicht warum die dann immer über die Katze aus der Wohnung nebenan reden.
Aber gut. Menschen halt. „Wolfi, was hast du denn da gemacht?! Oh je, das tut mir Leid. Entschuldigen sie“, kam es erschrocken von Andreas was mich verwirrte. Wieso entschuldigte er sich denn jetzt und dann sah ich es. Ich hatte Zimtmann ein Loch in den Stoff gebissen, wohl beim hinterher zerren. Winselnd legte ich mich lang und legte mir die Tatzen auf die Augen. Eine Geste der Entschuldigung.
Schon gut. Er bereut es ja. Ich bin Anton und wer bist du?“, fragte Zimtmann, nun Anton, amüsiert und reichte Andreas die Hand. „Andreas. Trotzdem. Entschuldigung. Ich weiß wirklich nicht wieso Wolfi das gemacht hat“, seufzte Andreas und sah mich noch mal tadelnd an.
Wie gesagt kein Problem. Darf ich mich zu dir setzen?“, und somit unterhielten sich die beiden die ganze Zeit bis zum Abend. Ich fand es toll. Die Beiden schienen sich wirklich gut zu verstehen. Zumindest so lange bis die Weibchen vom Balkon dazu kam. „Anton Karmer? Ich will gehen. Bringst du mich nach Hause?“, fragte sie etwas langgezogen, klang ziemlich ungeduldig. Mein Blick wanderte von dem Weibchen zu Anton und Andreas hoch. Bei Andreas aber blieb ich hängen. Dieser hatte einen verbissenen, ja fast erschrockenen Gesichtsausdruck.
Entschuldigt mich. Ich muss leider auch schon gehen“, und damit sprang Andreas auch schon auf. Erschrocken jaulte ich auf und hetzte diesem hinterher. Was war denn jetzt los? Wieso war Andreas nur so aufgebracht? Doch scheinbar hatte dieser mich vergessen. Er schlug mir beim raus rennen einfach die Tür vor der Nase zu, wo ich winselnd dran kratzte.
Ich war ein schlechter Freund. Ich hatte ihn einfach so raus laufen lassen. Was wenn ihm jetzt etwas passierte? Was wenn er draußen ausrutschte und weh tat? Wenn er sich verlief? Mein Winseln wurde lauter bis ich von hinten angeleint wurde. Verwirrt sah ich auf. „Komm lass uns deinem Herrchen hinter her, ich hoffe du findest ihn oder wenigstens deinen Heimweg“, lächelte Anton und öffnete die Tür.
Sofort war ich raus, zerrte Anton hinter her. Draußen vor der Tür blieb ich stehen und versuchte Andreas zu riechen. Es war schwach, doch ich schlug den Weg einfach ein. Anton folgte mir ohne sich zu beschweren. Mir fiel auch auf, dass es der Heimweg war denn ich gerade lief.
Also war Andreas nach Hause gelaufen. Es dauerte etwas bis ich mit Anton vor der Tür angekommen war. „Hier wohnt dein Herrchen?“, fragte Anton etwas außer Puste. Kondition hatte er scheinbar nicht. Aber gut das konnte ich ihm ja noch beibringen. „Fragt sich nur welche Klingel“, murmelte Anton doch genau in dem Moment ging die Tür auf und wir standen Andreas gegenüber.
Sofort blieb dieser stehen. „Was machst du hier? Woher...“, fragte er Andreas und als ich an ihm hochsprang bemerkte er mich auch erst. Eigentlich sollte ich deswegen ja beleidigt sein, aber gut. Ich vergebe meinem Menschen. Er war aufgebracht, da kann er ja nichts für. „Wolfi hat mir den Weg gezeigt. Darf ich rein? Ich würde gern mit dir reden“, bat Anton doch Andreas schüttelte den Kopf. „Nein. Dich will ich nicht in meiner Wohnung haben“, wehrte Andreas ab was mich verwirrte. Andreas mochte ihn scheinbar nicht. Nur wieso?
Ich zerrte an der Leine und drängte meinen Menschen damit genauso wie Anton rein in den Hausflur. „Mir scheint Wolfi ist da anderer Ansicht. Andreas komm schon. Nur kurz“, bat Anton lächelnd. Mein Mensch schien hin und her gerissen, senkte den Kopf, sodass ihm das Fell ins Gesicht fiel, stimmte aber schließlich zu.
Zu Dritt gingen wir also ins Warme. Ich verzog mich sofort ins Wohnzimmer wo die beiden wenig später auch auftauchten und sich dazu setzten.
Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du es bist... ich... ich habe dich gar nicht erkannt“, seufzte Andreas und fing an mir durchs Fell zu streicheln. Ich genoss es sehr, lauschte aber aufmerksam. „Ich dachte eigentlich, dass du mich erkannt hast und deinen Groll gegen mich sich gelegt hat. Nun da habe ich wohl falsch gedacht. Ich möchte mich Entschuldigen für das was ich damals getan habe. Ich wollte dir nicht weh tun“, seufzte Anton und legte seine eine Hand auf Andreas Hand die auf meinem Kopf lag.
War ich irgendwie zur Ablage mutiert?
Aber gut. Was tat ich nicht alles für Andreas.
Das hast du aber. Sehr sogar. Was willst du jetzt eigentlich noch von mir? Geh und las mich in Ruhe“, fuhr Andreas wütend und ziemlich verletzt auf, zog die Hand von meinem Kopf weg, sodass auch der Kontakt zu Anton abbrach. „Nein, ich gehe jetzt nicht. Gib mir bitte eine zweite Chance. Andreas... ich habe nie aufgehört dich zu lieben und zwischen mir und dieser Frau damals ist eigentlich nichts passiert. Verdammt ich kann doch nichts dafür, dass sie dachte ich würde mit ihr flirten und das obwohl ich nur höflich war“, fuhr Anton nun ebenfalls auf, sodass ich mich lieber aus dem Staub machte.
Nicht, dass ich auch noch mit reingezogen wurde. War das vielleicht der Mann von dem Foto? Der Mann, wegen dem mein Andreas so doll geweint hatte? Ich wechselte meinen Platz also auf den Sessel im Wohnzimmer, beobachtete die beiden weiter. „Toll, das sagst du jetzt und bei der nächsten Gelegenheit wird mir das Herz erneut bluten“, keifte Andreas. Ich hatte meinen Menschen noch nie so gesehen, jaulte leise auf. War mein Weihnachtsgeschenk doch nicht so gut gewesen.
Nein Andreas. Das wird nicht passieren“, und mit diesen Worten zog Anton meinen Menschen in seine Arme, drückte dessen Lefzen auf die seine. Hatten sich die beiden jetzt wieder lieb? Wohl nicht, denn Andreas schlug Anton mit der flachen Hand ins Gesicht. Starr sah Anton ihn an, fuhr mit der eigenen Hand zu der getroffenen Wange hoch und seufzte „Das habe ich wohl verdient“. Doch schon im nächsten Moment küsste, ich glaube das nennt man so, küsste er Andreas erneut.
Ich erwartete schon einen weiteren Schlag, doch diesmal blieb er aus, Andreas schlang sogar die Arme um dessen Hals und lehnte sich an Anton ran. Das sah mir doch sehr nach einem Happy End aus. Oder eher nach einer erfolgreichen Hundemission zu Weihnachten.
Wie heißt es so schön unter uns Hunden?
Alles für den eigenen Menschen.

Sonntag, 18. Dezember 2011

Zauberfeder 19

Der Sammler

heute gibt es mal etwas ganz anderes von mir.
Dies ist mein Beitrag zum Wettbewerb Märchenstunde auf bookrix
Es wäre toll wenn ihr mir sagt was ihr so davon holtet
Glg kojikoji

Der Sammler

Meine Mutter hatte mir früher immer viele Märchen erzählt. So auch das Märchen vom Sammler. Es heißt, dass im nahegelegenen Wald, tief, tief drinnen im dichten Buchwerk eine alte Hütte steht. Hinter dieser Hütte, abgegrenzt von einem Zaun, sollte ein Garten liegen. In diesem Garten sollen die unterschiedlichsten Blumen wachsen, in jeder erdenklichen Farbe. Es gab dort violette Gänseblümchen oder schwarze Stiefmütterchen, grüne Rosen oder intensiv gelb leuchtende Lilien. Ich fragte, als ich die Geschichte zum ersten Mal hörte, wer solch sonderbare Blumen züchtete und pflegte.
Mutter hatte kurz überlegen müssen bevor sie mir antwortete. „Es ist der Sammler. Ein Mann, ganz in schwarz gekleidet, mit verschlossenem Gesicht, mein Kind. Dieser Sammler ist ein Heiler, doch er heilt nicht für umsonst oder andere Gaben die wir ihm geben können. Menschen die zu ihm gehen mit einer Bitte oder einem Wunsch kommen nie wieder. Die, für die ihre Bitte oder ihr Wunsch jedoch war, werden wieder gesunden. Der Sammler hält seinen Teil der Abmachung immer ein, musst du wissen. Was er aber von den Bittstellern fordert ist nicht sehr angenehm. Er verlangt das sie einen Test bestehen. Ein Quiz mit drei Fragen. Niemand hatte es bisher ganz lösen können. Was mit ihnen geschieht, weiß ich jedoch nicht“, lächelte meine Mutter während sie am Stricken eines Pullis für mich war.
Ich war damals noch recht jung gewesen, doch an meinem vierzehnten Geburtstag erkrankte ich. Meine Mutter hatte alles versucht um mein Fieber zu senken, doch es klappte nicht. Also legte sie sich eines Nachts ihren Mantel um und setzte sich zu mir ans Bett. „Mein liebes Kind. Ich werde den Sammler um Hilfe bitten. Werde wieder gesund und lebe fröhlich weiter“, damit hauchte sie mir einen Kuss auf die Stirn, den ich, genau wie ihre Worte, kaum wahrnahm. Auch ihr Verschwinden ging an mir vorüber.
Es dauerte zwei Tage bis es mir urplötzlich wieder besser ging. Das Fieber verschwand innerhalb eines halben Tages. Meine Großmutter preiste es ein Wunder, doch ich wusste es besser. Mutter hatte mir die Geschichte nicht umsonst erzählt gehabt. Sie blieb jedoch verschwunden und kam auch Jahre später nicht wieder. Großmutter war vor Kummer drei Jahre später verstorben.
Ich aber lernte fleißig. Ich hatte mir ein Ziel gesetzt, ich würde zum Sammler gehen und um meine Mutter bitten.
So sollte es an meinem achtzehnten Geburtstag geschehen. Ich war gekleidet in dünne Kleidung und einen tiefschwarzen Mantel. Die Kapuze zog ich mir tief ins Gesicht, sah kurz aus dem Fenster, doch es war schon finstere Nacht. Niemand der sie noch aufhalten könnte, war unterwegs, sodass ich mich aus dem Haus schlich und wenig später in den tiefen Wald eintauchte.
Meine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit, sah den Weg, welcher für sie und die anderen Kinder immer verboten gewesen war. Sie erzählten uns immer dort gäbe es menschenfressende Wesen. Leicht schluckte ich, doch hielt nicht inne, ging zielstrebig weiter. Ich wollte meine Mutter befreien, die irgendwo bei dem Sammler sein musste, dort Gefangen gehalten wurde.
Mitten auf dem Weg jedoch musste ich anhalten. Vor mir war ein reißender Fluss den es zu überwinden galt. Bevor ich aber dazu ansetzen konnte, hörte ich ein trauriges Stimmchen. Mein Blick wanderte suchend im Dunklen umher, lauschte dem Klagen. „Ach wie kann ich das Gewässer nur überqueren, wie gerne würde ich fliegen können, um hinüber zu meiner Familie zu gelangen“.
Die Klage berührte mein Herz, sodass ich in die Nacht hinaus fragte „Du klagst so schrecklich. Kann ich dir helfen beim Überqueren des Flusses?“. Es war einen Moment still. „Ein Menschlein, ein Menschlein. Ein Menschlein will mir helfen. Ich nehme dankend an. Sieh zu mir herunter, ich bin direkt vor dir“, ertönte das eben noch klagende Stimmchen, sodass ich runter blickte. Es war eine Ameise, die an meinem recht lädierten Schuh versuchte hochzukommen. Ich bückte mich und nahm sie auf meine Hand, sprang mit ihr über den noch für mich überwindbaren Fluss und ließ sie auf der anderen Seite wieder herunter.
„Ich danke dir Menschlein. Nimm dir zu Herzen, dass man sich für eine Aufgabe manchmal auch ändern muss“, lächelte die Ameise und verschwand im Dickicht. Ich war verwundert über diesen Rat, doch lief ich weiter.
Der Wald wurde langsam etwas lichter, als ich mit einem Mal eine erneut klagende Stimme vernahm „Ach wie schlimm es doch ist. Mein Heim ist zusammen gefallen und nun habe ich keinen Schutz mehr vor dem schrecklichen Regen“.
Ich bemerkte es erst jetzt das ein leichter, kaum wahrnehmbarer Nieselregen eingesetzt hatte, sah mich suchend nach der Stimme um. „Du klagst so schrecklich. Kann ich die dir beim Aufbau deines Heimes helfen?“, fragte ich in die Dunkelheit hinein und kurz war es still. „Ein Menschlein, ein Menschlein. Ein Menschlein will mir helfen. Ich nehme dankend an. Sieh zum Baum rechts neben dir. Ich bin genau auf Augenhöhe“, erklang das gerade noch klagende Stimmchen, sodass ich rechts neben mich sah.
Auf Augenhöhe erblickte ich ein Eichhörnchen, welches vor einem Loch im Baum hockte. Dies war völlig mit Laub, Ästen, Spänen und anderem Unrat voll. Verzweifelt versuchte das Eichhörnchen die Äste dort heraus zu zerren, war aber zu schwach. Also griff ich einfach zu und entfernte den Unrat aus der Behausung des Tieres, bis das dieses freudig in seine Behausung zurück konnte.
„Ich danke dir Menschlein. Nimm dir zu Herzen, dass man bei manchen Probleme auch mal an sich selbst und nicht an andere denken sollte“, damit verschwand das Eichhörnchen in dem Baumloch und ich ging verwundert weiter. Was sollte mir dieser Rat nur sagen? Doch ich konnte mich nicht damit aufhalten und ging weiter. Ich musste den Sammler noch diese Nacht erreichen. Mutter hatte ja erwähnt, dass man die alte Hütte nur Nachts fand, dann, wenn der Vollmond hoch am Himmel stand.
Langsam wurde der Wald wieder etwas dichter, doch plötzlich vernahm er eine erneut klagende Stimme. „Oh nein, oh nein. Mein Ei ist mir aus dem Nest gefallen. Wie kann ich es nur wieder herein holen, bevor der Fuchs es findet?“, klagte das Stimmchen ihr Leid, sodass ich mich suchend umsah, aber nichts fand.
„Du klagst so schrecklich. Kann ich die dir beim Bergen deines Eis helfen?“, fragte ich somit in die Nacht hinein und kurz war alles still. „Ein Menschlein, ein Menschlein. Ein Menschlein will mir helfen. Ich nehme dankend an. Sieh links auf dem Boden zu deinen Füßen. Dort liegt mein Ei. Bring es mir doch bitte zurück, genau darüber ins Nest“, erklang die eben noch klagende Stimme bittend, sodass ich nach links sah und das Ei fand. Es war weich in Moos und Gras gefallen und somit noch heil.
Ich nahm es in meine Hand und sah suchend nach dem Nest hoch. Es war etwas über dem Erdboden, sodass ich am Baum hochklettern musste, das Ei zurück ins Nest legte. „Ich danke dir Menschlein. Nimm dir zu Herzen das man, wenn man nicht weiter weiß, auch mal kurz abschweifen darf. Den Blick zum Himmel richtet und dort nach den Antworten für das Problem oder die Frage sucht“, damit setzte sich der Vogel auf sein Ei und vergrub den Schnabel samt Kopf tief im Gefieder.
Ich aber kletterte wieder herunter und machte mich verwirrt wegen dem Rat wieder auf den Weg. Es dauerte keine zehn Minuten da brach ich durch das Unterholz und sah eine alte Hütte vor mir. Einen Zaun der einen Garten abgrenzte, konnte ich zu beiden Seiten erkennen. Ich ging zu dem Haus heran und klopfte dort an die Tür. Es machte mir aber niemand auf sodass ich es noch mal versuchte.
„Im Garten“, ertönte eine kalte Stimme plötzlich, sodass ich dem Hinweis folgte, ums Haus herum ging und vor dem Zaun des Gartens stehen blieb. Ich staunte nicht schlecht als er die ganzen unterschiedlichen Blumen erblickte. Der Garten war in drei Bereiche unterteilt. In einem Gartenteil waren wunderschöne Blumen gepflanzt. Alle Farben, Formen und Größen waren vertreten. Der zweite Gartenbereich waren ziemlich hässliche Blumen. Manche voller Dornen, andere völlig angefressen oder auch ziemlich hässlich nur. Was mir auffiel war, dass es mehr Blumen im hässlichen als im hübschen Bereich gab.
So viel mein Blick auch auf den dritten Bereich. Dort aber waren alle Blumen tot, völlig verdorrt.
„Was suchst du hier Mädchen?“, erklang eine Stimme aus dem hübschen Gartenbereich wo ich auch einen schwarz gekleideten Mann erblickte. „Sind sie der Sammler?“, fragte ich und sah zu wie sich der Mann die Hände an einem Tuch abputzte.
„Der bin ich. Was willst du von mir?“, fragte der Sammler kühl, blieb aber stehen wo er war. „Meine Mutter kam vor vielen Jahren zu dir um dich um meine Genesung zu bitten. Nun bin ich hier um ihre Freiheit zu erbitten. Ihre und alle anderen die du hier Gefangen hältst“, sprach ich fest und sah in die schwarzen Augen mir gegenüber. „Du hast also den Mut, dich meinen Rätseln zu stellen? Dir ist bewusst, dass, wenn du es nicht schaffst, dich eine Strafe ereilen wird. Bei deinem besonderen Fall werde ich danach, wenn du versagst,  die Menschen nicht frei lassen. Willst du es immer noch versuchen?“, fragte der Sammler ernst und ich nickte fest.
Ja das wollte ich machen.
Ich musste es machen.
Für meine liebe Mutter.
„Gut dann komm herein zu mir“, nickte der Sammler und so ging ich durch die kleine Gartentür neben mir hinein, trat zu dem Sammler heran.
„Es werden drei Fragen sein. Solltest du auch nur eine falsch beantworten, hast du verloren und wirst die Strafe tragen müssen“, erklärte der Sammler, sodass ich nur einmal nickte damit er anfangen konnte.
„Nun gut. Frage eins. Wie kommt eine Ameise über den Fluss wenn sie nicht schwimmen kann, keine Brücke oder Steg da ist über den sie klettern kann, keine Hilfsmittel wie Boot, schwimmendes Holz, ein Blatt oder ähnliches und ihr auch niemand helfen kann?“, fragte der Sammler während er einige der Blumen vor sich goss.
Ich war verwundert über die Frage. Was wollte der Sammler da nur genau wissen? So konnte eine Ameise doch niemals über das Wasser gelangen.
Wie sollte ich das nur lösen? Mir kamen mit einem mal die Worte der Ameise wieder in den Sinn ° Nimm dir zu Herzen das man sich für eine Aufgabe manchmal auch ändern muss°. Mann sollte sich also ändern. Aber wie soll sich eine Ameise ändern um ohne irgend etwas über den Fluss zu gelangen?
Ganz plötzlich hatte ich eine Idee.
„Weißt du die Lösung, Mädchen?“, fragte der Sammler welcher eine weiße Lilie in der Hand hatte, ich nickte.
„Die Ameise schmeißt das A aus ihrem Namen einfach weg und verwandelt sich in eine Meise. Dadurch kann sie über den Fluss fliegen“, lächelte ich. Ja für einiges musste man sich nun mal ändern.
Der Sammler jedoch schien nicht sehr beeindruckt und kam gleich zur nächsten Frage.
„Frage zwei. Am Morgen ist es vierfüßig, am Mittag zweifüßig und am Abend ist es dreifüßig. Von allen Geschöpfen wechselt es allein mit der Zahl seiner Füße seine Kraft und Schnelligkeit“, lautete die zweite Frage, welche mir schwerer als die erste vor kam.
Meine Gedanken wanderten zu dem was mir das Eichhörnchen mit auf den Weg gegeben hatte °Nimm dir zu Herzen, dass man bei manchen Problemen auch mal an sich selbst und nicht an andere denken sollte°. Ich sollte also an mich selbst denken. Wie half ich mir selber dabei die Lösung zu erkennen.
„Weißt du die Lösung, Mädchen?“, fragte mich der Sammler nach einer Weile erneut und ich nickte etwas zaghaft. Ich war mir nicht ganz sicher ob dieser Gedanke wirklich die Lösung sein konnte. „Es ist der Mensch. Am Morgens seines Lebens, solange er ein Kind ist, auf zwei Füßen und zwei Händen kriecht. Ist er stark geworden, geht er am Mittag seines Lebens auf zwei Füßen, am Lebensabend, als Greis, bedarf er der Stütze und nimmt den Stab als dritten Fuß zu Hilfe. So verändert sich durch die Anzahl der Füße auch die Geschwindigkeit“, sprach ich meinen Gedanken laut aus und sah wie der Sammler das Gesicht wütend verzog.
Ich lag also richtig.
„Die dritte und letzte Frage. Wer sind die beiden Schwestern, die sich stets gegenseitig erzeugen?“, fragte der Sammler und deutlich konnte ich dessen Wut heraus hören. Scheinbar war bisher noch niemand so weit gekommen. Doch die letzte Frage brachte mich völlig aus dem Konzept.
Wie können sich Schwestern bitte selber gegenseitig erzeugen? Das ging doch eigentlich gar nicht. In dem Moment fielen mir die Worte des Vogels °Nimm dir zu Herzen,dass, wenn man nicht weiter weiß, auch mal kurz abschweifen darf. Denn Blick zum Himmel richtet und dort nach den Antworten für das Problem oder die Frage sucht° Ich sollte mir also etwas Zeit lassen und die Gedanken, ebenso den Blick, schweifen lassen.
Ich legte den Kopf in den Nacken, sah nachdenklich über den nächtlichen Himmel, voller Sterne, der Vollmond hellstrahlend. Ihre Gedanken schweiften völlig ab.
„Weißt du die Lösung, Mädchen?“, fragte der Sammler erneut, doch ich wand meinen Blick nicht ab, blieb am Mond hängen und erinnerte mich daran was Großmutter mir einmal erzählt hatte.
„Antworte mir jetzt oder oder du hast verloren“, forderte der Sammler sie auf, hatte die weiße Lilie zu den anderen Blumen in die Erde gepflanzt.
„Die Antwort lautet Tag und Nacht. Meine Großmutter erzählte mir einmal, dass in einer anderen Kultur, weit weg von hier, die beiden als weibliche Gestalten personifiziert wurden“, antwortete ich etwas unsicher und sah die Wut im Gesicht des Sammlers zunehmen. Es war also richtig.
„Ich habe alle drei Rätsel gelöst. Nun lass deine Gefangenen frei“, forderte ich ihn auf und sah deutlich wie sich der Sammler zusammen riss. „Ich halte immer mein Wort“, damit machte er eine weit ausschweifende Geste über seinen Garten. Die ganzen Blumen glühten Hell auf, fingen an sich zu formen. Formten sich immer menschlicher. Also wurde jedem als Strafe eine Blumengestalt aufgelegt.
„Menschen mit reinem Herz, wirklich wunderschöne Blumen“, grollte der Sammler und deutete auf den schönen Teil des Gartens. „Menschen voller Selbstsucht oder Hass im Herzen, wirklich hässliche Blumen“, damit deutete er auf den hässlichen Teil des Gartens. „Menschen die ihre Lebensjahre abgelebt haben und verstarben, wirklich traurig anzusehende Blumen“, seufzte der Sammler und deutete auf den Teil des Gartens wo keine Menschen aus den Blumen kamen.
„Wo sind diese Menschen?“, fragte ich deswegen verwundert. „Sie sind verstorben und werden nie wieder zu Menschen. Sie sind in den Himmel eingewandert“, antwortete mir der Sammler. als ich auch schon meinen Namen rufen hörte. Ich drehte mich um und erblickte meine Mutter, geformt aus der weißen Lilie, welche der Sammler eben noch gepflanzt hatte.
„Mutter. Oh wie freue ich mich“, lachte ich erfreut auf. „Lass uns Heim gehen, mein Kind“, lächelte meine Mutter und zusammen machten wir uns auf den Rückweg. Die ganzen anderen Menschen machten sich ebenfalls auf den Heimweg. Der Sammler blieb jedoch zurück, doch es würde nicht sein Ende sein. Er würde einen neuen Blumengarten eröffnen. Es würden immer neue Menschen zu ihm kommen.

Samstag, 26. November 2011

Erneuerungen

Neuheiten

huhu,
1) vielleicht habt ihr es ja schon bemerkt.
Ich habe eine neue Seite mit Zitaten und Filmzitaten eröffnet. da kommen immer mal wieder neue dazu. Wenn es euch also interessiert was ich da so alles schönes rein tue dann schaut ruhig ab und zu mal nach

2) weiter habe ich angefangen mit GIMP eigene Cover zu entwerfen. Ich bin gerade bei dennen von den Prosa(eigenen Geschichten) dannach kümmer ich mich um die bei den Harry Potter Fanfiktion. Also auch da gibt es nach und nach einiges neues zu sehen :)

3) Ich habe auch angefangen bei bookrix.de meine Prosa als Bücher hochzuladen. Wenn man sich da durchgewurschtelt hat ist das eine echt klasse Seite.

4) Wie ihr bestimmt bemerkt habt gibt es seid einer Weile keine Zauberfedern mehr. Das liegt wohl einmal daran das ich gerade keine neuen Ideen dafür habe und ein anderes mal liegt es daran das ich gerade total in den Fanfiktion meiner Harry Potters drin hocke. Sonntag werden also auf fanfiktion.de Harry Potter Geschichten hochgeladen. Ich hoffe ihr seid nicht zu enttäuscht aber die Zauberfedern gehen auch bald weiter ^.^

dat kojikoji

Dienstag, 15. November 2011

Zauberfeder 18

18. Höllenfeuer 2

Ein Jahr wahr es nun her seid Christian Kai aus seiner Villa gelockt hatte Damals war es die Mumienvilla gewesen doch heute steht eben diese leer. Damals wollte man wissen was der Hausherr dieser Villa für ein Geheimnis unter seinen Verbänden trug und weshalb er niemals das Haus verließ.
Sie lockten den Mann unter falscher Freundlichkeit aus dem Haus in einen nah gelegenen Wald wo sie ihn demaskieren wollten, doch das war gescheitert. Kai hatte diese Jugendlichen wegen Freiheitsberaubung und Einbruch angezeigt und war keinen Monat später mit seinem Adoptivbruder umgezogen. Heute lebte er mit Nicki in einer Großstadt.
So auch noch an diesem Morgen wo Nicki mittlerweile 9 Jahre alt, seinen Bruder übermütig weckte. Kai mittlerweile 26 Jahre alt brummelte nur missmutig etwas und schnappte sich den jüngeren um ihn einmal für diesen frechen Weckversuch zu kitzeln.
„Kannst du deinen lieben Bruder nicht einmal vorsichtiger wecken?“, grinste Kai während Nicki um Gnade winselte und Besserung gelobte was er wohl bis zum nächsten Tag wieder vergessen hatte. Doch es störte Kai ja nicht wirklich so das sie sich beide im Bad fertig machten. Kai hatte in diesem Jahr jedoch eingesehen das ein kompletter Kopfverband etwas zu viel wahr. Nicki hatte ihn nach ihren Umzug gebeten den Verband zu reduzieren und Kai hatte es versprochen.
Nun verdeckte der Verband nur noch die Stellen die Kai wirklich unangenehm waren, nämlich die ganze rechte Wange und ebenfalls das rechte Auge und die komplette Stirn. Einen Schlitz für das Auge ließ er aber wie immer frei. „Soll ich dich heute zur Schule bringen?“, fragte Kai der gerade die Zahnpaste ausspuckte um dann den Mund auszuspülen. Hektisch nickte Nicki da er selber noch die Bürste im Mund hatte. „Okay. Ich mach uns Frühstück“, damit verschwand er in der Küche. Zusammen fuhren sie mit dem Auto wenig später zu besagter Schule.
Nicki ging es hier viel, viel besser, hatte sogar ein paar Freunde gefunden. „Es war die richtige Entscheidung“, lächelte Kai leicht, spürte die Blicke auf sich doch er gewöhnte sich langsam da sie nicht so permanent wie früher waren.
Mit einem mal aber viel sein Blick auf einen Mann welcher knapp neben ihm seinen Sohn verabschiedete. Dabei sah der Kerl noch so jung aus.
„Tschüss Papa und du holst mich ganz sicher nach her wieder ab?“, fragte der kleine ungefähr in Nickis Alter mit großen Augen. „Ja ganz sicher. Ich habe es doch versprochen“, schmunzelte der Vater und sah zu wie sein Sohn in die Schule rein lief. Dann aber schien er Kais Blick zu bemerken und schaute zu ihm rüber. Kurz wurde Kai gemustert dann aber mit einem lächeln belohnt.
„Hi. Mein Name ist Kaiser. Jeff Kaiser. Das sieht ja nach einer großen Wunde aus. Darf ich fragen was passiert ist?“, fragte der bis vor kurzem noch unbekannte und reichte dem erstaunten Kai die Hand. „Kai mein Name und die Wunde ist nicht der Rede wert. Ist schon recht alt“, antwortete er und nahm die Hand kurz in seine. „Und sie tragen noch immer den Verband?... Oh entschuldigen sie. Das geht mich ja eigentlich gar nichts an“, lachte Jeff verlegen. „Schon gut. Aber was mich wundert... sie sehen für einen Vater noch recht jung aus oder täusche ich mich da?“, fragte Kai abwinkend und betrachtete den anderen nochmals.
„Kann sein. Ich bin ja erst 27 Jahre alt und Nikolas mein Sohn ist jetzt vor kurzem 9 geworden. Aber sie scheinen auch recht jung für einen Vater“, antwortete Jeff lächelnd doch Kai hob abwehrend die Hände hoch. „Nein, nein. Ich bin nicht Vater. Das gerade war mein jüngerer Adoptivbruder Nicki, 10 Jahre alt“, korrigierte Kai amüsiert wegen dem Irrtum.
„Entschuldige. Das war mein Fehler. Wie alt sind sie wenn ich Fragen darf?“, fragte Jeff verlegen grinsend. „26 bin ich. Aber sie müssen Entschuldigen ich habe noch zu arbeiten“, entschuldigte Kai sich und öffnete den Wagen. „Nein schon gut ich muss ja eigentlich auch los. Ich denke man sieht sich mal wieder“, damit verabschiedete Jeff sich von Kai und verschwand selber mit großen Schritten.
Kai hatte ihm noch einen Moment nachgesehen, fuhr dann aber zu seinem Verlag. Damals beim Umzug hatte er auch den Verlag gewechselt, doch seine Bücher waren noch immer so begehrt wie vorher. Seine Leser waren ihm Treu zu diesem Verlag gefolgt. Er hatte nur ein Gespräch führen müssen und setzte sich mit seinem Laptop in ein Café. Dort fing er an weiter an seinem nächsten Roman zu schreiben.
Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war als er mit einem mal angesprochen wurde „Kai? Welch ein Zufall“. Verwundert sah Kai auf und erkannte Jeff. Hinter diesem standen ein paar Leute mit denen er wohl zu Mittag Essen gehen wollte. „Hallo. Jeff. Richtig?“, grüßte Kai zurück und bekam ein nicken. „Ich hätte nicht gedacht das wir uns so schnell wieder sehen“, lachte Jeff und hörte wie einer der Kollegen ihn rief. „Ich auch nicht, aber mir scheint ihre Freunde rufen nach ihnen“, lächelte Kai leicht und nippte an seinem so gut wie leeren Tee. „Das macht nichts“, und damit rief er den anderen zu das sie ohne ihn gehen sollte, setzte sich zu Kai an den Tisch.
Bei einer Bedienung bestellte er sich etwas zu trinken, sah dann wieder zu Kai welcher kurz seine Datei speicherte und den Laptop zuklappte. „Ich störe doch nicht beim arbeiten?“, fragte Jeff etwas besorgt doch Kai schüttelte den Kopf. „Nein. Keines Wegs. Ich hab ja noch genug Zeit bis zum Abgabetermin“, schüttelte Kai den Kopf und nahm dankend sein Getränk an.
Die Frau sah ihn kurz komisch wegen dem Verband an doch verschwand schnell wieder. „Sie schreiben also?“, fragte Jeff neugierig nach. „Ja. Romane“, lächelte Kai und schon waren sie in einem Gespräch über gute Bücher. Bald aber wurde es so spät das Jeff los musste wenn er pünktlich wieder auf Arbeit sein wollte.
Kai sah ihm nur nach wie er die Straße runter verschwand. Irgendwie hatte Jeff eine ganz wunderbare Ausstrahlung. Ein seufzen verließ Kais Lippen was er auch sofort bemerkte. Er spürte deutlich eine gewisse Hitze in seinen Wangen, legte prüfend seine Hand auf eben diese.
Wieso benahm er sich als würde er gerade für den Schulschwarm schwärmen? Das war ja nahezu peinlich. Hastig räumte er seine Sachen zusammen, bezahlte und machte sich auf den Rückweg. Nicki hatte bestimmt schon Schulschluss so das er diesen gleich mitnehmen würde.  Als er vor der Schule ankam klingelte es gerade. Also machte er den Motor aus und sah prüfend über die herausstürmenden Schüler. Doch Nicki war nicht darunter so das er ausstieg und auf die Schule zu trat, rein ging und sich nach dessen Klasse bei einer Lehrerin erkundigte. Diese schien erstaunt zu sein, natürlich starrte sie auch auf den Verband aber nur kurz. „Die Klasse hat heute eine Vorführung in der Aula. Dort lang. Wenn sie sich beeilen schaffen sie es noch etwas von zusehen. Die Vorführung hat vor zehn Minuten angefangen“, erzählte sie ihm freundlich und eilte weiter.
Kai war wirklich verwundert. Nicki hatte ihm gar nichts von einer Vorführung erzählt. Er nahm also die Beine in die Hand und betrat leise die Aula. Auf der Bühne vorne sah er auch schon unterschiedliche Kinder in dem Stück. Es war wohl einer Art von Schneewittchen. Leise trat er etwas weiter nach vorne und suchte nach seinem jüngeren Bruder, fand ihn aber nicht und blieb recht weit vorne an der Bühne stehen.
Es vergingen wohl fünf Minuten in denen er Nicki nicht fand. „Er ist der Zwerg Schlafmütz“; wisperte man ihm aber plötzlich ins Ohr und erschrocken drehte sich Kai um, sah in Jeffs belustigt funkelnde Augen. Als er dann zu besagten Zwerg sah erkannte er Nicki auch und lächelte leicht. „Danke. Ich wusste gar nicht das er heute eine Vorführung hat“, lächelte Kai leise und sah noch mal zu Jeff.
„Das ist komisch. Nikolas sagte es mir schon vor drei Wochen. Aber vielleicht hatte es Nicki nur vergessen“, lächelte Jeff aufmunternd und musste etwas näher ran rücken da sich eine Frau gerade vorbei drängelte. Kai spürte die nähe deutlich und lief wieder mal rot an. Doch er musste zugeben das er sich wohl fühlte wenn Jeff ihm so nah stand. „Entschuldigung. Heute ist es ziemlich voll hier“, brummelte Jeff als man ihn noch etwas näher an Kai drängte. „Nicht schlimm, kannst mich gerne duzen“, murmelte Nicki als er beobachtete wie die Zwerge das Haus erkundeten um das Schneewitchen zu finden.
„Gut dann kannst du mich auch duzen“, wisperte Jeff leise und nah an seinem Ohr, stand direkt hinter Kai welcher der Versuchung zu widerstehen versuchte sich anzulehnen.
„Musstest du nicht weiter arbeiten?“, fragte Kai leise und beobachtete die Vorführung weiter. „Nein. Mir fiel selber im letzten Moment ein das Nikolas ja heute hier als Zwerg Hatschi unterwegs ist“; lachte Jeff leise und ließ Kai leicht erschaudern. „Zwei Zwerge. Passt ja“, lächelte Kai doch Jeff hatte ihn nicht ganz verstanden, fragte deswegen auch nach.
Kai drehte sich leicht zu Jeff um, beugte sich vor und wiederholte das gesagte. Doch in diesem Moment stieß jemand von hinten an Jeff, ließ diesen in Kais Arme fallen. „Sorry“, keuchte Jeff doch Kai schüttelte den Kopf. „Nein schon gut. Ist ja nicht schlimm. Am besten bleiben wir hier in der Ecke nicht das wir noch unter die Schuhe kommen“, lächelte Kai leise und betrachtete den älteren kurz, wand hastig den Blick ab.
Er hatte Jeff immer noch im Arm, genoss diese nähe des anderen. Auch sein Herz hatte sich selbstständig gemacht, schlug in einem schnellen Tangotakt. Mit einem mal spürte er einen warmen Atem an seinem Ohr, schielte zu Jeff rüber der leise wisperte „ich bleibe einfach hier bis zum Ende der Vorführung“. Zur Verdeutlichung lehnte er sich etwas näher in die Arme.
„Mach das“, damit schlang Kai etwas unsicher die Arme um den größeren, blickte prüfend zu dem anderen das Stück hoch. Doch diese schien nichts dagegen zu haben und sah wieder zur Bühne so das Kais es ihm nach tat. Der Rest der Vorführung verging recht lustig da einmal das Schneewitchen ausrutschte und hinfiel. Der brummige Zwerg dem Prinzen in die Arme viel, und die Kussszene ziemlich flott und mit verzogenen Gesicht vollführt wurde. Bei der Abschlussverbeugung viel dem Prinzen sogar die Krone vom Kopf was Kai leise lachen ließ. Es war wirklich ein schönes Stück, nur leider bisher auch sein einziges wo er dabei gewesen war. Er konnte sich denken warum Nicki ihm nichts erzählt hatte.
Er war ja früher nie aus dem Haus gegangen und Nicki hatte das alles bisher alleine machen müssen. Er bedauerte es sehr, doch seid sie hier her gezogen waren wollte er sich mehr um seinen Bruder kümmern. „Lass uns draußen auf die beiden warten“, sprach Jeff mit einem mal und fast als hätte man ihm bei etwas verbotenen erwischt ließ er den älteren los. Verlegen strich er sich auf der linken freien Seite eine Strähne hinters Ohr, nickte und folgte Jeff nach draußen wo sie am Tor zusammen warteten.
„Ein wirklich schönes Stück“, versuchte Kai die für ihn peinliche Stille zu verscheuchen. „Stimmt“, lächelte Jeff doch da kam schon der kleine Nikolas angerannt und direkt hinter diesem lief auch Nicki welcher aber erstaunt stehen blieb. „Kai“, kam es ungläubig als er nah genug ran war. „Du hast den Zwerg wirklich toll gespielt“; lächelte Kai und hatte schon seinen kleinen in den Armen. „Aber woher wusstest du das?“, fragte Nicki und sah zu ihm hoch, strahlte förmlich.
„Zufall. Ich wollte dich abholen und hab eine Lehrerin gefragt. Aber nächstes mal sagst du mir Bescheid“, schmunzelte Kai und wuschelte Nicki durchs rötliche Haar. „Mach ich“, lachte Nicki zufrieden sah dann aber zu Nikolas rüber und zog Kai rüber. „Das ist Nikolas. Wir sitzen beide in der Klasse nebeneinander“, stellte Nicki seinem Bruder stolz vor und Jeffs Sohn winkte kurz etwas verschüchtert.
„Hallo Nikolai“, lächelte Kai dem Jungen zu welcher aber scheinbar Hemmungen wegen dem Verband hatte. Dabei war es nicht sehr schlimm. Früher war es schlimmer wo er noch den ganzen Kopf verbunden hatte. „Ich glaube er hat Angst oder?“, fragte Kai an Jeff gewandt doch dieser schüttelte den Kopf. „Nein, er ist Anfangs nur etwas zurückhaltend. Nicht Nikolas?“, damit legte er seinem Sohn eine Hand auf die Schulter.
„Achso“, lächelte Kai erleichtert und sah kurz zu Nicki rüber. „Was meinst du wollen wir deinen Auftritt befeiern?“, fragte Kai und Nicki stimmte jauchzend zu fragte dann aber „können Nikolas und sein Vater auch mit?“. „Wenn sie wollen klar“, nickte Kai und sah zu den beiden rüber. „Was meinst du?“, fragte Jeff seinen Sohn welcher hektisch nickte. „Gut wir sind dabei, wir fahren euch hinter her“, und so machten sie es auch.
Kai wusste schon wo er hin wollte. Es war ein Asiatisches Restaurant mit Abend Büfett. Im Wagen jedoch stellte Nicki ihm die neugierige Frage „duhu? Können wir Nik und seinen Papa zu deinem Gebrutstag nächste Woche einladen? Ich bin mir sicher das sie ganz Lieb sind“. Ganz unschuldige Augen sahen ihn von der Seite her an. „Ich weiß nicht. Lade Nik doch einfach mal zum lernen oder spielen zu uns ein“, schlug Kai ihm vor und sah in bettelnde Augen. „Überlegst du es dir bitte?“, bat Nicki ihn und seufzend gab Kai nach.
Im Restaurant suchten sie sich einen vierer Tisch und nach dem die Getränke bestellt waren düsten die beiden Jungs auch schon los um sich etwas zu Essen zu besorgen. „Danke das wir mit durften“, lächelte Jeff ihm über den Tisch hinweg doch Kai schüttelte den Kopf. „Ach was. Wir freuen uns doch über eure Gesellschaft“, lächelte Kai etwas errötend weil Jeff ihn so starr ansah.
„Lass uns auch etwas zu Essen besorgen“, lächelte Jeff aber schließlich und gefolgt von Kai besorgten sie sich etwas. Als sie zurück kamen saßen die beiden Jungs schon neben einander am Tisch, aßen und plauderten. Also blieb den beiden Erwachsenen nichts anderes über als sich neben einander zu setzen. Sie saßen recht eng beieinander, auch die Beine berührten einander. Schüchtern lächelnd sah Kai kurz zu Jeff rüber welcher ihn wohl beobachtet hatte und den Blick lächelnd erwiderte.
Hastig fing Kai auch an zu Essen, spürte ganz plötzlich eine Hand auf seinem Oberschenkel. Dadurch ließ er fast seine Gabel fallen, blickte erstaunt auf die Hand runter, dann aber zu Jeff hoch. Dieser beobachtete ihn immer noch ganz genau. „Was...“, wollte Kai fragen schüttelte dann aber den Kopf und lächelte zögernd. Jeff erwiderte das lächeln zufrieden und aß mit der freien Hand nun auch ein wenig. Kai nahm sich selber auch wieder etwas auf die Gabel und aß zögerlich weiter.
Nach einer Weile verschwanden die beiden um sich Nachschub zu holen. In dem Moment wurde der druck auf Kais Bein auch etwas fester so das dieser wieder auf sah. „Sag mir wenn ich mich täusche... aber stehst du auf Männer?“, fragte Jeff sacht so das Kai der Mund leicht offen stand. Hastig fügte Jeff noch hinzu „naja ich dachte nur, wegen vorhin in der Aula. Wo wir so nah beieinander standen. Ich dachte das es dir gefallen hatte“.
Auf Kais Gesicht schlich sich ein lächeln doch gerade als er antworten wollte kamen die beiden Jungs wieder. Sie waren flott gewesen. „Du Kai? Nik hat mich Morgen zum Pokemon Kartenspielen eingeladen. Kann ich?“, fragte Nicki auch sofort begeistert und strahlte förmlich.
„Von mir aus gerne. Aber frag doch erst mal bei Nikolas Papa nach“, schlug Kai vor und sofort sah Nicki bettelnd zu Jeff welcher lachend zustimmte. „Super“, jauchzte Nicki erfreut. „Ich bringe dich Morgen hin und hole dich wieder ab“, bot Kai ihm an und sofort nickte sein kleiner Bruder. „Wieso bleibst du nicht einfach bei uns?“, fragte Jeff doch Kai schüttelte den Kopf. „Nein Sorry. Ich muss Morgen in den Verlag. Alles mögliche wegen meinem neuen Roman besprechen“, entschuldigte sich Kai und Jeff nickte verstehend.
So verging auch der Abend bis sie bezahlten und das Restaurant  verließen. Am Wagen mussten sie jedoch auf die Jungs waren welche zusammen noch die Toilette besuchten. Dabei dachte Kai das so etwas nur Mädchen taten. Kai lehnte an seinem Wagen und beobachtete Jeff etwas. Wieder stoben die Schmetterlinge in ihm auf und er fragte sich ob das nicht viel zu schnell kam. Sie hatten sich heute Morgen schließlich erst kennen gelernt. Dabei verdrängte er das er Christian erst eine Woche gekannt hatte als er diesem im vertrauen nach draußen gefolgt ist.
Jeff schien den Blick auf sich zu spüren, sah zu Kai rüber. Langsam kam er näher zu dem jüngeren, blieb dicht vor ihm stehen. „Du hast mir noch nicht auf meine Frage geantwortet“, fragte Kai und legte seine Hand auf den Unterarm von Kai welcher seine Arme vor der Brust locker verschränkt hatte.
„Was hattest du noch mal gefragt?“, fragte Kai und sah direkt in Jeffs Augen. „Ob du auf Männer stehst?“, fragte Jeff erneut und Kai entsann sich. „Wieso fragst du das?“, fragte Kai dagegen und spürte die wärme von Jeff als dieser einen Schritt näher trat.
„Weil ich dich sehr anziehend finde. Ich weiß wir kennen uns erst seid heute, aber irgendwie gehst du mir schon den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf“, erklärte Jeff und hob eine Hand zu dessen Wange hoch. Als Kai sie an seiner Wange spürte lehnte er sich leise seufzend dagegen. „Machst du das nur um zu wissen was unter meinem Verband ist?“, fragte Kai und sah Jeff wieder in die Augen. Dieser aber runzelte bei der Frage nur die Stirn. „Nein wieso sollte ich? Na gut es interessiert mich schon, aber das ist nicht der Grund warum ich dir gern näher kommen möchte. Dich kennen lernen will“, erklärte Jeff.
„Hm...“, doch gerade als Kai etwas sagen wollte kamen die Jungs angerannt. „Können wir Heim?“, fragte Kai seinen Bruder lächelnd welcher nickte und sich von Niklas verabschiedete bis zum nächsten Tag. Jeff schien es nicht zu gefallen das Kai ihm keine Antwort gegeben hatte doch er sagte nichts.
Auf dem Rückweg sah Nicki seinen Bruder nachdenklich an. „Duhu? Du magst Jeff. Oder?“, fragte Nicki und bekam einen kurzen Blick. „Ja. Er ist nett. Wieso fragst du?“, kam die Gegenfrage wofür er ein freches grinsen bekam. „Du hast ihn sehr lieb stimmts?“, fragte Nicki frech und bekam einen verwunderten Blick und ein nicken. „Warum hast du ihm vorhin keinen Kuss gegeben? Ihr standet doch schon so nah beieinander“, grinste Nicki als hätte er etwas lustiges verbrochen.
„Was?“, keuchte Kai und kurz schlenkerte der Wagen. Doch er hatte den Wagen schnell wieder unter Kontrolle, fuhr etwas langsamer. „Du kannst mir nichts vor machen“; lachte Nicki amüsiert. „Wie kommst du darauf das ich Jeff gerne küssen würde?“, fragte Kai nur. „Weil du ihn so ansiehst wie meine Klassenlehrerin unseren Sportlehrer. Völlig verknallt“, lachte Nicki was Kai lächeln ließ. „Ja vielleicht hast du recht. Ich hätte ihn wohl gerne geküsst“, stimmte er dann aber zu.
„Dann mach das doch Morgen und dann lädst du ihn zu deinen Geburtstag ein“, klatschte Nicki begeistert in die Hände, völlig zufrieden mit seiner Idee. „Wenn ich Morgen dazu komme mach ich es so“, lächelte Kai und fuhr auf seinen Standard Parkplatz. „Versprochen und ohne Rückzieher?“, fragte Nicki und bekam die Bestätigung.

Am nächsten Tag hatte Kai seinen Bruder zu Nikolas gefahren und war selber weiter zum Verlag. Dort brauchte er eine ganze Weile, war aber schon am späten Nachmittag fertig und fuhr bei Jeff vorbei, klingelte dort. Es war Jeff der ihm öffnete und verwundert schien. „Du bist ja früh. Komm rein“, damit trat Kai vorbei und sah sich kurz an. „Hübsche Wohnung“, lobte Kai und spürte direkt hinter sich Jeffs Körper, drehte sich abrupt um. Fast wäre er umgefallen doch Jeff der die Arme um ihn geschlungen hatte, hielt ihn aufrecht. „Kriege ich heute meine Antwort?“, fragte Jeff ruhig bekam nur ein leichtes lächeln.
Dann aber legte Kai ihm die Hände auf die Schulter, streckte sich nach oben und hauchte Jeff einen Kuss auf die Lippen. Ihm wurde dabei ganz kribbelig im Bauch und die Hitze in seinen Wangen nahm zu. Hastig und verlegen löste er sich von Jeff, grinste etwas schief. „Eine nette Antwort, aber ich glaube ich hab sie nicht ganz mitbekommen. Kannst du es nochmal wiederholen?“, fragte Jeff schmunzelnd und Kai streckte sich erneut, platzierte seine Lippen erneut auf denen von Jeff.
Als er sich jedoch wieder lösen wollte, spürte er eine Hand in seinem Nacken, die Lippen welche sich etwas fester auf seine drückten. Liebevoll knabberte Jeff an seinen Lippen so das Kai zufrieden auf seufzte. Nur kurz noch berührten ihre Lippen einander bis sich Jeff von ihm löste, amüsierte schmunzelte. „Ich denke mal das heißt du stehst auf Männer“, gluckste Jeff wodurch Kai wieder errötete. „Nein“, schüttelte Kai den Kopf und bekam einen fragenden Blick.
„Das heißt das ich mich für dich interessiere... aber bitte... lass es uns langsam angehen“, lächelte Kai und wurde leicht gedrückt. „Natürlich. Lass uns ins Wohnzimmer gehen. Die Jungs spielen noch im Kinderzimmer“, nickte Jeff so das sie es auch taten.
Im Wohnzimmer ließen sie sich auf dem Sofa nieder. „Magst du mir erzählen was hier passiert ist?“, fragte Jeff und streichelte über die rechte Wange die vom Verband verdeckt wurde. Kai presste leicht die Lippen zusammen, doch das gehörte wohl dazu wenn er ein neues Leben haben wollte. „Durch ein Feuer. Als ich siebzehn war brach in der Villa wo ich und meine Familie wohnte ein Feuer aus. Ich schaffte es meinen Bruder heraus zu bringen doch meine Eltern verbrannten in dem Feuer. Mein Bruder hatte nichts abbekommen. Ich jedoch trug Verbrennungen davon. Am rechten Arm und auf der rechten Gesichtshälfte“, erzählte Kai und spürte wie Jeff ihn in eine Umarmung zog, lehnte sich auch darein.
„Das hört sich schlimm an. Aber jetzt ist es ja wieder gut und die verbrannten Stellen sind doch wieder verheilt. Oder?“, fragte Jeff und spürte das Kai sich löste, ließ es auch zu.
Kai hob die Hände zu seinem Gesicht und fing an den Verband zu lösen. „Du musst nicht“, sprach Jeff doch Kai machte weiter murmelte „ich möchte aber“. Damit war der Verband auch weg und zögerlich drehte er Jeff sein Gesicht zu. Die ganze rechte Wange und ums Auge herum war die Haut Lila und vernarbt. Doch so schlimm wie am Anfang war es nicht mehr.
„Ach du...“, murmelte Jeff und hob die Hand zur betroffenen Wange, streichelte vorsichtig drüber. „Das wird schon“, lächelte er dann aber zärtlich und zog Kai wieder an sich heran, hauchte einen Kuss auf das rechte Auge. Kai lächelte erleichtert auf und sank seufzend in Jeffs Arme. „Ah Kai. Hast du Jeff schon gefragt?“, ertönte Nickis Stimme von der Wohnzimmertür so das Kai hochschreckte und hastig seine rechte Gesichtshälfte mit der Hand, zu verdecken versuchte. Kai aber sprang neben ihn aufs Sofa, sah erstaunt auf den Verband den er in die Hand nahm.
„Du hast deinen Verband abgenommen?“, fragte Nicki erstaunt und auch Nikolas setzte sich in einen Sessel dazu. „Was wolltest du mich Fragen?“, fragte Jeff dazwischen und zog sanft die Hand von Kais Gesicht runter. Kai aber schwieg. Er schämte sich für sein Gesicht und spürte den starren Blick von Nikolas auf seinem Gesicht. „Er wollte dich zu seinem Geburtstag am Freitag einladen“, übernahm Nicki das reden und legte den weißen Verband zur Seite. „Ich würde gerne vorbei kommen“, nickte Jeff und hauchte Kai einen Kuss auf die Wange was diesen erröten ließ. „Ihh Papa. Doch nicht vor meinen Augen“, quietschte Nikolas lachend was Jeff grinsen ließ.
Auch Kai schlich ein lächeln aufs Gesicht, lehnte sich in Jeffs Arme und fühlte sich irgendwie sehr wohl so wie es jetzt war.
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und hier haben wir ein schöneres Ende als in der letzten Geschichte
was sagt ihr dazu?
lg kojikoji

Donnerstag, 10. November 2011

Muse

Die Muse hat wieder zugeknutscht

was das glaubt ihr nicht?
doch ich beteuere es euch ganz ehrlich echt. Heute mitten im Unterricht als ich neben bei heimlich Musik gehört habe hat mich die Muse bei dem Lied von Vocaloid geknutscht. Die Muse war diesmal ganz Heimtückisch.

Ich habe nur noch auf das Schulende gewartet um endlich Heim an mein Schreibprogramm zu kommen. Ich fange auch direkt an es zu schreiben. Hach ich habe schon genaue Vorstellungen.

Als kleine Info es wird eine Harry Potter Geschichte. Ich denke die Info wird reichen oder? ^-^

Also freut euch schonmal auf eine neue Geschichte von mir ^o^

GlG kojikoji

Montag, 7. November 2011

Zauberfeder 17

17 Höllenfeuer

„Kai? Kai wo bist du“, schrie eine Kinderstimme durch die kleine Villa, suchte nach dem besagten Mann und rannte gerade die Treppe zu dessen Zimmer nach oben. Bevor er die Tür zu dem Zimmer jedoch öffnen konnte, wurde sie schon von innen auf gemacht. Vor dem gerade mal acht Jährigen Jungen der nach Kai gerufen hatte, stand ein 25 Jähriger Mann. Dieser war gut 1.70 groß und besaß grüne Augen. Von den Haare konnte man nur wenige schwarze Haar zotteln sehen da der Rest von einem Verband verdeckt wurde.
Dieser Verband war im das gesamte Gesicht gebunden. Nur die Nasenlöcher, der Mund und die Augen waren noch frei. „Was schreist du denn so Nicki?“, fragte Kai mit liebevoller Stimme und lächelte zärtlich. Der acht Jährige Nicki sprang Kai sofort an und schlang die dünnen Arme um dessen Körper, sah strahlend zu seinem Stiefbruder hoch.
„Ich habe das gemacht was du mir gesagt hast. Ich habe Tom eingeladen und er will wirklich zu meinem Geburtstag kommen“, lachte Nicki und wurde von Kai liebevoll durchs Haar gewuschelt.
„Na ich habs dir doch gesagt. Du musst nur mutig sein“, lächelte Kai und ließ sich noch mal drücken. „Ich freue mich so. Tom meint das er von seinem großen Bruder gebracht wird. Hilfst du mir Morgen beim Vorbereiten?“, fragte Nicki strahlend und Kai nickte. Natürlich würde er dem jüngeren helfen.
„Aber jetzt mach dich Bett fertig. Wir wollen doch das du Morgen nicht einfach einschläfst“, lächelte Kai und schon war Nicki verschwunden.
Kai dagegen kehrte wieder in sein Zimmer zurück. Dieses war voll gestellt mit Büchern. Die Wände bestanden fast ausschließlich aus Bücherregalen, viele von den Büchern lagen aber auch auf dem Boden nach oben gestapelt. Auf dem Schreibtisch war sein Laptop aufgeklappt wo er aber vorbei ging. Seine Schritte führten ihn zum Fenster wo er sich auf die Fensterbank setzte und nach draußen sah.
Ein seufzen verließ seine Lippen als er so spät am Abend noch Leute draußen rum laufen sah. Natürlich hatte die Villa ein gewisses Grundstück und trotzdem sah man in weiter ferne die Straße und auch ab und zu Leute. Seine Finger wanderten zu seinem Verband den er nun schon 8 Jahre lang trug. Natürlich wurde er alle drei Tage gewechselt und doch war es sein Markenzeichen.
Draußen unter den Leuten wurde die Villa als die Mumienvilla verschrien. Kai aber hatte das Haus in den letzten 8 Jahren nicht mehr verlassen. Zu Gesicht bekamen ihn eigentlich nur seine Verlegerin und sein kleiner Stiefbruder Nicki. Eltern hatte Kai seid seinem 17 Lebensjahr nicht mehr. Die Villa hatte er mit Mühe und Not aufrecht erhalten können. Nach dem er seinen ersten Bestseller erreicht hatte war auch das kein Problem mehr. Kai war seid dem ein sehr bekannter und begehrter Schriftsteller. Normalerweise waren ja Bilder in manchen Büchern vom Autoren abgedruckt doch von ihm gab es keines. Er schrieb auch unter einem Pseudonym und gab nie Interviews. Er wollte sich der Öffentlichkeit nicht zeigen.

Am nächsten Morgen war Kai schon früh von Nicki geweckt worden so das sie zusammen den Geburtstag vorbereiteten. Nicki selber war nicht sehr beliebt in der Schule und war schon glücklich das wenigstens einer kam. So deckten sie den Tisch für zwei und auch der Kuchen wurde schon auf den Tisch gestellt. Nicki strahlte beim Anblick des Geburtstagskuchens. Das Geschenk von Kai lag schon auf einem separaten Tisch und Nicki hatte schon gebettelt es auspacken zu dürfen, aber Kai meinte er solle warten bis Tom auch dabei wäre.
Es war gegen Mittag als es an der Tür schellte. „Ich gehe auf mein Zimmer. Feire schön“, damit hauchte er Nicki einen zärtlichen Kuss auf die Wange und drehte sich zur Treppe um. „Du bleibst nicht da?“, fragte Nicki etwas traurig. „Ich möchte nicht das Tom gleich wieder da weite sucht. Du weißt wo du mich findest wenn etwas ist“, seufzte Kai und war dann auch auf der Treppe, ging sie nach oben und vernahm wie Nicki die Tür öffnete und Tom freudig begrüßte. Dann aber war er schon um die Ecke und verschwand in sein Zimmer.
Er setzte sich einfach zum weiter arbeiten an den Laptop. Es dauerte keine Minute da hatte er seine Arbeit wieder aufgenommen.
Ab und zu lauschte er auf die lachenden Kinderstimmen von unten und freute sich wirklich wenn sein kleiner Bruder solch eine Freude hatte. Mit einem mal aber klopfte es an seiner Tür. Es war noch keine halbe Stunde vergangen stellte Kai fest. War etwas passiert? Er erhob sich etwas schwerfällig von seinem Drehstuhl, trat zur Tür wo es erneut klopfte. Das konnte doch nicht sein Nicki sein, dieser kam immer nach dem ersten klopfen rein.
Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt und spähte raus.
Es war wirklich nicht Nicki. Vor ihm stand ein blonder Mann, gut einen Kopf größer als er selber mit blauen Augen. Er besaß auch ziemlich Muskeln, schien aber nicht älter als 18 Jahre zu sein. „Ja bitte?“, fragte Kai ruhig ohne die Tür komplett zu öffnen. Die blauen Augen hingen sofort an seinem Verband den er nur auf der einen Seite sehen konnte. Für Kai war es etwas unangenehm, doch er ließ es sich nicht anmerken.
„Du bist der große Bruder von Nicki richtig? Die beiden haben mich unten verjagt da dachte ich mir leiste ich dir etwas Gesellschaft“, erklärte Kais Gegenüber. „Hm. Von mir aus gerne. Sagst du mir noch deinen Namen?“, fragte Kai ruhig und öffnete die Tür komplett um durch zu treten und die Tür hinter sich zu schließen. Doch sein gegenüber war schneller und hatte die Tür mit der Hand aufgehalten. „Wow. Du hast ja eine richtige Bücherei in dem Zimmer, darf ich?“, fragte er doch Kai zog die Tür einfach zu.
„Nein. Das ist mein Schlafzimmer. Ich habe dort nicht gern Gäste drin“, schüttelte Kai den Kopf, nicht das er viele Gäste im Haus hatte. „Ach ja. Ich bin Christian“, stellte sich der Bruder von Tom ihm nun doch noch vor, starrte aber förmlich auf Kais verbundenes Gesicht. „Ist was?“, fragte Kai wegen dem Blick auch und ging durch den Gang zu einem anderen Raum durch. Dort empfing er zu meist seinen Verleger. „Soll ich dir was zu trinken organisieren?“, fragte Kai als er Christian rein ließ. „Wäre nett, ich denke mal die beiden brauchen noch etwas zum feiern“, lächelte Christian und ging für diesen Moment nicht auf dessen verborgenes Gesicht ein.
„Gut, gib mir fünf Minuten“, nickte Kai und verließ das Zimmer wieder und ging runter zur Küche. Aus dem Wohnzimmer vernahm er Tom und Nicki lachen. Auch er lächelte leicht, holte auf einem Tablett eine kleine Auswahl an Getränken und nahm noch ein paar Geburtstagskekse mit. Damit kam er wieder oben ins Zimmer zurück. Christian sah sich aus dem Regal an der Wand ein paar Bücher an. Hier standen nicht so viele wie bei ihm im Zimmer. „Du scheinst Bücher zu mögen oder?“, fragte Christian als er Kai wahrnahm und mit dem Buch zum Sofa kam. Kai erkannte das es eines von seinen war.
„Stimmt. Bücher sind nach meinem Bruder mein Leben“, nickte Kai und stellte das Tablett ab, überließ Christian die Auswahl seines Getränkes. „Nett“, lächelte Christian und nahm sich etwas zu trinken doch dann lag sein Blick wieder auf Kais Gesicht. Kai seufzte innerlich auf, fühlte sich so unwohl wenn er so begafft wurde, aber er konnte den Verband auch nicht abnehmen, das wäre ihm noch unangenehmer. „Es war wirklich nett das du Nickis kleinen Gast gebracht hast“, meinte Kai schließlich um ein Thema zu finden.
„Nicht der Rede wert, aber sag mal... was hast du den mit einem Gesicht gemacht?“, fragte Christian und sprach somit das an was Kai nicht beantworten würde. „Unwichtig oder stört es dich so sehr?“, fragte Kai dagegen und nahm sich einen der Kekse die er am Vortag extra für heute gebacken hatte.
„Eher verwirrend. Wenn ich zu neugierig bin dann sag Bescheid. Meistens kenne ich meine Grenzen nicht“, zwinkerte Christian und bekam einen nachdenklichen Blick. „In der Hinsicht bist du wirklich zu neugierig“, sprach Kai lapidar und nahm das Buch welches Christian auf dem Tisch abgelegt hatte in die Hand.
„Kennst du das schon?“, fragte Kai und deutete mit einem Kopf nicken auf sein neustes Buch. Es war erst vor einer Woche raus gekommen. „Nein. Ich sammle die Bücher von Höllenfeuer zwar aber das neuste habe ich noch nicht“, schüttelte Christian den Kopf und bekam einen erstaunten Blick von Kai. Sein Gegenüber sammelte also seine ganzen Werke?
Die Sammlung musste ja wirklich schon riesig sein. „Was gefällt dir den so an diesem Schund?“, fragte Kai der eigentlich mit vielen seiner Werke unzufrieden war, doch das konnte er seinem Verlege schlecht sagen und seine Leser sollten das besser auch nicht wissen. „Schund? Das ist doch kein Schund. Aber wenn du die Bücher nicht magst wieso hast du dann die komplette Sammlung im Regal stehen?“, fragte Christian und sah Kai verwundert an. „Hab sie von einem bekannten Geschenk bekommen. Seid dem verstauben sie dort in dem Regal“, seufzte Kai und drehte das Buch noch mal in seiner Hand.
„Was gefällt dir denn so an den Büchern?“, fragte Kai, schielte aus dem Augenwinkel zu seinem Gast rüber. Dieser lächelte etwas verträumt als er antwortete „es sind alles sehr gut beschriebene Romane. Ich fiebere jedes mal mit wenn sich die beiden Hauptcharaktere näher kommen, könnte fast mit heulen wenn es einen Streit oder Missverständnis gibt. Es ist alles sehr Detailreich geschrieben aber nicht zu übertrieben. Auch wunderbar ist es das wirklich aus jeder Spate des Lebens etwas mit dabei ist. Ich denke ich könnte noch weiter so reden, aber mir wird das gerade etwas peinlich“, lachte Christian.
Kai selber wurde bei dieser Aufzählung ziemlich warm ums Herz. Noch nie hatte er jemanden so Leidenschaftlich über seine Arbeit reden hören. „Wenn das so ist. Hier schenke ich dir. Ich brauche es nicht“, damit reichte er Christian das Buch welches dieser verblüfft annahm und es auf die erste Seite öffnete. „Das ist ja mit Autogramm. Das kann ich doch gar nicht annehmen“, wehrte Christian ab doch Kai schüttelte nur den Kopf. „Das ist kein Problem. Wie gesagt. Ich brauche sie nicht unbedingt“, sprach Kai und lächelte leicht unter seinen Bandagen.
„Da sage ich doch mal danke“, freute sich Christian beugte sich zu Kai vor und küsste kurz dankbar die bandagierte Wange. Kai wurde darauf sofort knall Rot auf den Wangen was man dank der Bandagen nicht sah. „Schon gut“, keuchte Kai und wich hastig zurück, bekam einen verwunderten Blick. „Oh entschuldige. Ich wollte dich nicht verschrecken“, lachte Christian verlegen und setzte sich zurück, das Buch in seinem Schoß.
„Nein... ich war nur überrascht. Ich hätte mir denken müssen das wenn du diese Bücher ließt auch eine solche Neigung hast“, grinste Kai verlegen und fuhr sich über den Kopf. „Solche Neigung? Du meinst Schwul. Ja das bin ich wohl“; lachte Christian vergnügt und streichelte Liebevoll über das Buchcover.
„Gut zu wissen. Was sagt dein Partner dazu das du solche Bücher ließt?“, fragte Kai amüsiert. Es war wirklich lange her seid er sich so gut unterhalten hatte, doch es war wirklich super und Christian sah auch sehr gut aus. „Ich denke der würde mir den Vogel zeigen wenn ich den einen hätte.Aber da ich keinen habe stellt sich keiner zwischen mich und meine Bücher“, grinste Christian verspielt.
Kai lachte leise auf bei dem Blick, merkte wenig später den lächelnden Blick auf sich. „Was ist?“, fragte er deswegen auch vorsichtig nach. „Du hast ein schönes lächeln und lachen“, lächelte Christian und wieder errötete Kai, war total verlegen wegen dem Kompliment. „Danke. Das ist gut zu hören“, nickte Kai geschmeichelt. „Was denkst du. Würdest du mal mit mir ausgehen? Ich lade dich ein, als Danke für das Buch“, zum Beweis hielt er besagtes Buch hoch doch Kai schüttelte den Kopf.
„Das wäre sicher nicht gut. Ich würde eine Menge blicke mit diesem Verband auf mich ziehen und ich denke dir wäre es auch unangenehm“, lehnte Kai diese Einladung ab und lächelte entschuldigend. „Ach was. Mich würde es nicht stören. Überlege es dir“, bot er erneut an doch Kai wog den Kopf nachdenklich. Dann aber schüttelte er den Kopf „nein lieber nicht“.
„Na gut. Aber ruf mich an wenn du es dir anders überlegst. Darf ich?“, fragte Christian und deutete auf die Kekse. „Natürlich“, nickte Kai und unterhielt sich noch etwas mit dem blonden. Die Geburtstagsfeier ging noch eine ganze Weile bis es spät wurde.
„Wir sollten mal nach den Jungs sehen“, schlug Christian vor und erhob sich, bot Kai die Hand zum aufstehen an. Dieser nahm sie an und ließ sich hochziehen doch Christian ließ nicht sofort los. „Krieg ich meine Hand wieder?“, fragte Kai und zog leicht daran. Dadurch verrutschte ihm das Hemd etwas und eine verbrannte Stelle am Arm wurde sichtbar.
„Was ist denn das? Sieht schon älter aus“, fragte Christian doch nun zog Kai seinen Arm selber weg. „Das geht dich nichts an. Los las uns nach den beiden sehen“, wand sich Kai vor der Antwort und trat an ihm vorbei, verließ den Raum und eilte die Treppe runter. Als er die Tür zum Wohnzimmer öffnete sah er die beiden Kinder auch sofort. Sie waren beide während dem spielen eingeschlafen. Kai kniete sich neben Nicki und hob diesen auf die Arme. Christian der ebenfalls herein kam tat das gleiche mit Tom. „Ich denke das wars für heute. Ich bringe Tom erst mal Heim... würde es dir etwas ausmachen wenn ich dich mal wieder besuchen komme?“, fragte Christian und lächelte leicht als sich Tom an seinen großen Bruder kuschelte.
„Es wäre mir eine Freude“, nickte Kai zustimmend und brachte Christian mit Nicki auf dem Arm zur Tür. „Tschüss. Bis zum nächsten Mal“, damit hauchte Christian Kai einen Kuss auf die Wange und verschwand dann. Kai sah ihm nur kurz nach und schloss die Tür, brachte seinen kleinen Bruder ins Bett wo er ihn zudeckte.
Nicki wurde dadurch aber wach. „Es war ein toller Tag Kai. Danke“, hauchte Nicki völlig müde so das sich Kai zu ihm setzte. „Das ist schön mein kleiner. Ich bin mir sicher das Tom ab jetzt öfter zum spielen vorbei kommt. Aber jetzt musst du schlafen“, wisperte Kai dem jüngeren entgegen und deckte ihn ordentlich zu. „Ja du hast recht und Christian wird dann dich oft besuchen, dann haben wir beide jeder jemanden zum spielen“, lächelte Nicki und war auch schon wieder eingeschlafen.
Kai lächelte etwas bedrückt als er das Kinderzimmer wieder verließ. Christian verwirrte ihn auf irgendeine Art und Weise. Er hatte ihn heute das erste mal gesehen und doch nahm er von seinen Gedanken Besitz, auch als er sich zum schlafen ins Bett legte. Was sollte das? Es machte Kai in gewisser weise sogar Angst das er sogar von ihm träumte und am nächsten Morgen mit einem mächtigen Ständer aufwachte.

Tatsächlich kam Tom zum spielen schon zwei Tage später wieder vorbei. Kai selber hatte Nicki gebeten in Ruhe arbeiten zu können da er seinen Abgabetermin einhalten musste. Es war diesmal kein neuer Roman sondern eine Kurzgeschichte für eine Geschichtssammlung.

An besagten Tag war auch sein Verleger bei ihm um das Manuskript abzuholen. Sie saßen in dem Raum wo Kai vor wenigen Tagen noch mit Christian beisammen gesessen hatte. Sein Verleger war begeistert das Kai diesmal schon fertig war da er ihn sonst oft zur Eile antreiben musste, versprach Kai wieder das erste Buch aus dem Druck und wurde noch vom Hausherren zur Tür gebracht.
„Also ich danke ihnen für die prompte Abgabe. Wir sehen uns“, lächelte der Verleger als er die Tür hinter sich öffnete und Christian gegenüber stand welcher gerade klingeln wollte. „Kein Problem Herr Klingsen. Auf wiedersehen. Hallo Christian. Kann ich dir helfen?“, verabschiedete er den einen und begrüßte den anderen, ließ Christian auch direkt eintreten.
„Nun?“, fragte Kai da er keine Antwort bekam. „Nun eigentlich wollte ich dich auf einen Spaziergang einladen“, lächelte Christian der dem Verleger mit gerunzelter Stirn nachsah. „Eigentlich?“, fragte Kai nach und bekam endlich wieder die ganze Aufmerksamkeit. „Ja. Hättest du Lust?“, nickte Christian doch Kai schüttelte verneinend den Kopf „nein tut mir Leid. Ich verlasse das Haus nicht“. „Gar nicht? Draußen ist es doch dunkel. Es würde dich keiner beachten“, versuchte es Christian weiter und sah das flackern in dessen Augen.
„Nein. Tut mir Leid. Ich war acht Jahre nicht mehr draußen da fange ich jetzt nicht damit an“, schüttelte Kai den Kopf und drehte sich weg um zu gehen, doch Christian hielt ihn auf. „Acht Jahre? Na dann wird es doch erst recht wieder Zeit. Ich kenne einen schönen und ruhigen Park hier in der Nähe. Na? Was ist?“, fragte Christian aufbauend lächelnd doch Kai hatte ein mulmiges Gefühl bei dem ganzen.
„Okay. Aber nur für kurz... aber vorher muss ich kurz noch ins Badezimmer“, damit verschwand er auch schon. Er hatte gespürt das sich sein Verband lockerte und wickelte ihn runter. Sein Blick der im Spiegel auf seinem Gesicht lag verzog sich ein wenig. Vorsichtig fuhr er mit seinen Fingern über die Haut auf seiner rechten Gesichtshälfte, dann aber griff er eilig nach einem Verband und wickelte sich diesen wieder um den Kopf. Erst als alles saß verließ er das Bad wieder und kam runter um sich Schuhe und Jacke über zu ziehen. Zum Glück war schon Herbst, fast Winter und dementsprechend kalt draußen. So konnte er sich eine Mütze noch aufsetzen und einen Schal umbinden.
Christian der ihn beobachtete sagte nichts dazu sondern wartete nur geduldig. Kai war dann auch fertig und zusammen verließen sie das Haus. Kai hatte bei dem ersten Schritt gezögert, dann aber die Tür hinter sich zugezogen. Es war ewig her seid er zuletzt diesen Weg vom Haus weggegangen war.
„Wohin geht es genau Christian?“, fragte Kai als sie das Tor vor der Villa erreicht hatten und auf dem Fußweg vor der Straße standen. „Dort entlang“, damit deutete Christian rechts neben sich den Weg runter welchen sie auch einschlugen.
Kai nickte nur und folgte Christian den eingeschlagenen Weg. Dabei zog er den Schal etwas höher und die Mütze etwas tiefer ins Gesicht.
Sie waren schon im Park als Christian es bemerkte und stehen blieb. Die Leute die an ihnen vorbei gingen interessierten sich zu meist nur für sich selber. Kai aber war etwas verwundert das Christian einfach stehen blieb und tat es ihm gleich. „Was ist los?“, fragte er deswegen auch und zog fragend eine Augenbrauer hoch was man aber dank des Verbandes nicht sehen konnte.
„Vermumme dich nicht so. Das hast du doch nicht nötig“, lächelte Christian hob eine Hand und zog den Schal von Kai etwas runter. Dieser aber wich etwas zurück und schob die warme Wolle wieder zurück. „Das hast wohl nicht du zu beurteilen“, brummelte Kai unwohl und sah sich immer mal wieder um. „Wie du meinst. Lass uns weiter gehen“, seufzte Christian und beide gingen weiter. Ein Pavillon der nicht weit entfernt stand war ihr Ziel.
Kai beobachtete den blonden beim gehen von hinten eingehend. Irgendwie mochte er den blonden ja. Dieser hatte wirklich schöne blaue Augen, schien ihn selber zu mögen und das trotz seiner Verbände. Kai wurde ziemlich warm ums Herz, auch spürte er wärme in seinen Wangen aufsteigen als er sich vorstellte das Christian ihn vielleicht küssen würde. Nicht so wie beim letzten mal auf den Wangen sondern auf den Lip...
Doch da wurden seine Gedanken unterbrochen als Christian plötzlich stehen blieb und ihm somit sehr nahe Stand. „Was sollen wir hier?“, fragte Kai der sich kurz umsah. Aber Christian antwortete nicht, hob nur plötzlich die Hand zu Kais Gesicht und streichelte über die Wange. Kai errötete wieder, zwang sich aber zu einem lächeln. Doch Christians Hand wanderte über dessen Hals runter zu den Händen. Die zweite Hand nahm das andere Handgelenk. Langsam drängte er Kai zu einer Bank im Pavillon und drückte ihn dort drauf.
„Was machst du da?“, fragte Kai unsicher und stand wieder auf. Er fühlte sich unwohl wusste nicht woran das lag. Da er wieder aufgestanden war schien Christian es sich anders zu überlegen und zog Kai in seine Arme, beide Hände von dem Schwarzhaarigen auf dessen Rücken. Kai wollte schon etwas sagen doch mit einem mal spürte er etwas kühles um sein Handgelenk und vernahm ein Klick. „Was?“, damit versuchte er die Hände zurück zu ziehen doch er war gefesselt. „Was soll das?“, keuchte Kai und versuchte zurück zu weichen.
„Nur ein kleines Experiment“, ertönte es hinter ihnen und Kai sah einige Jungs lachend zu ihnen kommen. „Das ganze Dorf fragt sich schon die ganze Zeit was wohl in der Mumienvilla lebt. Nun haben wir es heraus gelockt“, erklärte Christian ruhig und stieß ihn auf die Bank zurück, machte sich dann aber die Verbände, lockerte sie nach und nach. „Nein hör auf“, keuchte Kai panisch und schüttelte den Kopf verzweifelt. „Willst du uns nicht dein Geheimnis offenbaren?“, lachte einer der zuschauenden Jungs.
Kai spürte das die Verbände immer lockerer hingen und sicher schon seine linke Gesichtshälfte zeigte. Wie hatte er sich so in Christian täuschen können? Er schien ihm doch so nett gewesen zu sein, doch jetzt sah dieser dem tun seiner Hände nur grinsend zu.
Kai sah keine andere Möglichkeit und trat Christian in die goldene Mitte, ließ diesen zu Boden gehen. Schnell rannte Kai durch die verblüffte Menge, hörte aber wie diese ihm schreiend folgte. Kai hatte Angst. Wieso taten diese jugendlichen das nur? Schon von weiten sah er seine Villa und davor einen Polizeiwagen. Kai dankte den Göttern und ein Blick über die Schulter sagte ihm das die Jugendlichen den Wagen auch gesehen hatten und ihm nicht weiter folgten.
Kai aber rannte weiter direkt durch das Tor auf das Grundstück seiner Villa. Dort wurde er von einigen Polizisten abgefangen, fragten wer es sei, was er hier wolle und warum er mit Handschellen gefesselt war. Kai erklärte es ihnen und keine Minute später war er die Handschellen los. „Was ist hier überhaupt los?“, fragte nun Kai und hoffte das sein Verband noch etwas hielt. „Ihr Bruder hat die Polizei gerufen weil er glaubte das Einbrecher im Haus wären“, erklärte der Mann ihm und Kai wurde ganz übel.
War etwas mit Nicki passiert? „Und? Haben sie jemanden gefunden?“, fragte Kai etwas heiser. „Ihre Wohnung wurde ziemlich auf den Kopf gestellt. Es sieht tatsächlich nach einem Einbruch aus. Sie sollten schauen ob irgendetwas fehlt“, damit lief Kai auch schon ins Haus und suchte zuerst seinen Bruder. Dieser saß im Wohnzimmer auf dem Sofa, neben ihm eine Polizistin die ihn wohl vom Geschehen ablenkt. „Nicki. Nicki was ist passiert?“, fragte Kai und dieser drehte sich sofort um, sprang auf und seinen Bruder an den Hals.
Kai aber hatte noch das angeschwollene Gesicht sehen können. Was war nur passiert? Kai drückte seinen Bruder an sich ran. „Tom... Tom war als du weg warst noch hier. Er hat mich beschimpft und geschlagen, gesagt er wolle mich nicht mehr sehen und ist gegangen, dann kamen zwei Männer ins Haus und haben alles kaputt gemacht“, heulte der sonst so fröhliche Nicki und Kai drückte ihn etwas enger an sich.
Man hatte sie beide veralbert. Kai war wirklich wütend. Wie hatte er nur so dumm sein können. Wieso hatte er Christian nur vertraut? Die wollten alle nur hinter das Mumiengeheimnis kommen. „Wir ziehen weg von hier Nicki. Es wird Zeit das wir etwas frische Luft schnuppern“, wisperte Kai seinem weinenden Bruder ins Ohr und drückte ihn näher an sich ran.
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ich überlege ja ob das hier einen zweiten Teil wert währe^^
lg kojikoji