Samstag, 24. November 2018

Amai Saniza: Seelenpartner (Lesbian)

Es ist soweit. Endlich kommt nach Avery und Dymar aus Sanizra Amai: Partnerseelen auch die Geschichte zu Averys Schwester und was sie nach ihrer Entführung in der Dämonenwelt alles erlebte :)

Klappentext:
Belfi glaubte immer, dass sie in ihrem Leben nie etwas erleben würde, bis sie von einem schaurigen Wesen entführt wird. Ihre Reise bringt sie nach Kanturas, eine Welt, die anders nicht sein konnte. Schon bei ihrer Ankunft steht fest, dass sie den Weg nach Hause und damit auch ihren Bruder finden will, wenn da nicht Tarina und Larana wären, die ihr Leben auf den Kopf stellen. Zudem wird Kanturas von einer Bedrohung heimgesucht, derer sie Herr werden müssen.




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Leseprobe Kapitel 1-3:

Kapitel eins:

Es war ein Tag wie jeder andere. Belfi saß daheim, während ihr Bruder irgendwo dort draußen war. Frei und ungebunden. Er konnte die Freuden der Natur und der Freiheit genießen, wonach auch sie sich oftmals sehnte. Übel nehmen tat sie es ihm aber nicht. Nein. Das wäre eindeutig falsch, auch wenn sie viel lieber ihren Sehnsüchten nachgegeben hätte, um draußen in der freien Natur zu sein.
Als Frau musste sie allerdings ihren häuslichen und ehelichen Pflichten nachkommen. Nicht, dass sie es nicht gerne tat, aber sie hatte dadurch keine Zeit für sich. Immer hatte sie irgendetwas zu tun, immer eine Aufgabe. Ihr Mann wusste schon, wie er sie fordern musste, und sie war es auch gar nicht anders gewohnt. Sie hatte nie ein anderes Leben kennengelernt. Gewiss, sie hatte schon viele Geschichten aus anderen Dörfern oder Ländern vernommen, wodurch ein großer Drang nach Freiheit und Abenteuern in ihr geboren wurde, aber sie hatte dem nie nachgegeben.
Belfi wusste, dass es ihr nicht gut bekommen würde, einfach aus diesem Leben zu verschwinden und ihr Glück in der Fremde zu versuchen.
Von den ganzen Menschen, die ab und an durch ihr Heimatdorf kamen und Geschichten aus aller Herren Länder erzählten, hatte sie erfahren, wie gefährlich es in dieser Welt war.
Frauen, die nicht gerade Kriegerinnen waren oder sich selber irgendwie schützen konnten, waren leichte Beute. Es gab Geschichten von Überfällen, Mord, Vergewaltigungen und Verschleppungen in fremde Länder, wo Frauen unter noch schlechteren Bedingungen lebten als hier.
Belfi erschauderte immer wieder, wenn sie an die Erzählungen zurückdachte. Sie war vielleicht nicht glücklich mit ihrem Leben, aber wenigstens war sie hier nicht allein.
Kurz wanderte ihr Blick in einen leicht blind gewordenen Spiegel, welcher das Bild einer 22-jährigen, rothaarigen Frau zeigte. Die Sommersprossen aus ihrer Kindheit waren gewichen und hatten reiner, fast weißer Haut Platz gemacht. Das rote Haar war zu zwei unsauberen Zöpfen geflochten, da sie die Bürste vor wenigen Tagen verlegt hatte. Nun hingen sie ihr über die Schultern und über die Brüste herunter. Immer flocht oder band sie sie zusammen, denn sonst störten sie nur bei den Arbeiten, was nicht sein musste.
Kurz fuhr sie sich mit einer Hand über ihre Nase, welche sie für zu klein befand. Belfis Meinung nach war sie etwas knubbelig, während ihre Augen eine dunkelgrüne Farbe zeigten.
Ein schmutziges Grün, sagte ihr Mann Gerd immer.
Gerd war kein Mann von schönen oder freundlichen Worten. Er war etwas wohlhabender als die anderen Männer im Dorf und schon 39 Jahre alt. Eigentlich sollte er eine gute Partie sein. Belfis Vater hatte diesen Mann auserwählt, weil Gerd ein Auge auf Belfi geworfen und ihm eine große Summe für sie geboten hatte. So hatten die Männer sich gütlich geeinigt, nur Belfi war die Leidtragende.
So reich ihr Mann auch war, so mies strahlte sein Charakter hervor.
Belfi hatte die Ehe vom ersten Tag an bereut. Dabei hatte sie diesen Mann nie ehelichen wollen. Sie wollte aber auch keine Schande über ihre Familie bringen. So ertrug sie ihn nun schon fast fünf Jahre.
Fünf Jahre der Tyrannei.
Ungern erinnerte sich Belfi an die Tage, an denen Gerd wieder wütend oder angetrunken in ihr gemeinsames Haus und auch in das Ehebett einkehrte. Es waren keine schönen Erinnerungen. Umso mehr genoss sie allerdings die Zeit, in der ihr Gatte nicht da war oder sie ihren Bruder traf.
Avery war der liebste Mann, den sie kannte. Oft kümmerte er sich um seine Schwester und legte gute Worte bei Gerd für sie ein. Er hatte den Mann auch schon oft zurechtgewiesen, dass er Belfi besser behandeln sollte, was aber nie lange anhielt.
Sie konnte sich immer auf ihn verlassen, musste aber auch akzeptieren, dass ihr Bruder sein eigenes Leben lebte. Er konnte nicht immer für seine kleine Schwester da sein, sodass sie versuchte, nicht zu oft mit ihrem Gatten aneinanderzugeraten. Zudem halfen Averys Taten nur bedingt etwas, denn Gerd ließ sich nur selten etwas sagen, vor allem da Belfi einer ihrer Pflichten bisher nicht hatte nachkommen können.
Nachwuchs gebären.
Seit fast vier Jahren versuchten sie es nun schon, was allerdings nie mit Erfolg gekrönt gewesen war. Immer öfter näherte sich Gerd am Abend oder auch mal am Tag seiner Frau mit der eindeutigen Absicht, Sex zu haben, um endlich Nachwuchs zu bekommen. Belfi glaubte allerdings, dass es Gerd mehr um den Sex an sich ging, und hatte es langsam, aber sicher satt, denn Nein sagen durfte sie nicht.
Es war vielleicht nicht verboten, aber wenn sie nicht den Zorn ihres Gatten erleben wollte, so war es ihr unmöglich, die sexuellen Absichten abzulehnen. Aber selbst, wenn sie es schaffte, die Worte der Verweigerung auszusprechen - was sie einmal kurz nach ihrer Hochzeit getan hatte -, so akzeptierte es Gerd nicht und nahm sich ohne Rücksicht auf Verluste, was er wollte.
Es schien ihn sogar zu erregen, wenn sie nicht wollte, sodass Belfi irgendwann einfach nur noch unter ihm lag und ihn machen ließ. Ihr Blick wanderte dann jedes Mal an die Decke, während er sich an ihr austobte. Sie träumte dann immer von einer besseren und schöneren Zukunft. Eine, die mehr für sie bereithielt.
Zu Belfis Glück war Gerd aber wenigstens am Tag immer aus dem Haus, um auf den Feldern zu arbeiten. Nur selten verirrte er sich gegen Mittag nach Hause, um seiner Frau nahezukommen. Dabei sollte er lieber seine Arbeiter auf dem Feld beschäftigen. Von nichts kam auch nichts und er war nicht umsonst so ein vermögender Mann, auch wenn Belfi davon oftmals nur wenig merkte. Gerd war meistens sehr geizig, was sein Geld anging.
Seufzend wandte sie den Blick vom Spiegel ab, bückte sich und griff nach dem Eimer mit dem Wischwasser.
In dem trüben Wasser schwamm ein grauer Wischlappen. Mit dem Eimer begab sie sich in die Küche, wo sie den Boden wischen wollte. Sie kniete sich nieder und holte den Lappen heraus, wrang ihn aus und fing an zu wischen.
Es war eine ziemliche Knochenarbeit, das Haus sauber zu halten, aber wenigstens beschäftigte es sie und lenkte sie vom herannahenden Abend ab.
Mit einem Mal aber hielt Belfi inne.
Was war das?
Ein Knacken und Raunen. Ein Rascheln und Kratzen. Sie hörte eindeutig ein fremdes Geräusch im Haus, das hier nicht hingehörte. Konnte es Gerd sein, der sich wieder die Freiheit herausnahm und am Mittag das Feld verließ, um seine Frau aufzusuchen.
War er schon wieder daheim?
Dabei war dies erst vor drei Tagen geschehen, und Gerd hatte einen einigermaßen gut einprägsamen Rhythmus.
Es war noch nicht wieder an der Zeit.
Langsam erhob sie sich und ging schleichend zur Küchentür, um Gerd notfalls nicht sofort auf sich aufmerksam zu machen. Vielleicht hatte sie noch die Möglichkeit, sich einfach unsichtbar zu machen und alles auf den Abend zu verschieben.
Vorsichtig blickte sie aus der Küche raus und suchte nach dem Ursprung.
Ihr Atem stockte sofort, als sie das Wesen erblickte, welches diese schaurigen Geräusche verursachte.
War das ein böser Traum, der sie plagen wollte?
Ein schlechter Scherz, von irgendjemandem aus dem Dorf?
Dort, unweit vor ihr, direkt neben den Treppen, die nach oben führten, stand ein nacktes Wesen mit dem Rücken zu ihr. Es war spindeldürr. Die Haut sah aus wie Pergament und zog sich straff über die Knochen. An den Fingern hatte es je vier Krallen und auf dem Kopf Stacheln. Als es sich umdrehte, konnte Belfi zudem reinweiße Augen erkennen, so als wäre es blind. Nicht mal Pupillen waren zu sehen.
Hastig zog Belfi sich in die Küche zurück. Sie glaubte nicht, dass es ein Scherz war, denn sie spürte die Gefahr, die von dieser Gestalt ausging. Es lief ihr wie ein kalter Schauder über den Rücken und bereitete ihr eine noch größere Angst, als Gerd es je könnte.
Schnell suchte sie nach einem Versteck, wendete dabei hastig ihren Kopf hin und her. Es gab nicht wirklich einen Ort, der sich zum Verbergen eignete. Nichts, außer der Nische unter der Sitzbank.
Es war nicht viel Platz darunter, aber mit etwas Geschick, schaffte es Belfi - als sie leise dorthin schlich und sich auf Händen und Knien herunterließ -, sich in die schmale Lücke zu quetschen. Es war sehr unangenehm und eng, aber die Hauptsache war, dass man sie nicht mehr sah, wofür sie auch ihr Kleid näher an sich heranraffte.
Eine starke Unruhe machte sich in Belfi breit. Unbewusst krümmte sie ihre Finger auf dem Boden, was ein leises Kratzgeräusch verursachte.
Ein plötzlicher Knall ließ Belfi zusammenzucken und zur Tür blicken, die sie aus diesem Blickwinkel nur ungenügend sah.
Was war das?
Was war geschehen?
War irgendetwas zu Bruch gegangen?
Belfi konnte es nicht sagen. Sie konnte nur unter der Sitzreihe hervor die Füße, die in der Tür auftauchten, erkennen. Das fremde Wesen war hereingekommen, aber mehr als die sehnigen Beine, an dessen Füße je drei Krallen, die doppelt so lang wie Belfis Zeigefinger waren, konnte sie nicht sehen. Bei jedem Schritt auf dem Boden klackerten die Krallen und jagten Belfi einen Kälteschauer über den Rücken.
So leise, wie es ihr nur möglich war, versuchte sie zu atmen. Nicht, dass es sie noch hörte. Und wer wusste schon, was es mit ihr anstellte. Noch nie hatte Belfi von einem Wesen gehört, dass so aussah wie dieses hier. Allgemein hatte sie noch nichts von anderen Geschöpfen gehört, außer in den Gutenacht- oder Gruselgeschichten, die man ihr und Avery als Kind erzählt hatte.
Aber das waren doch nur Geschichten.
Nicht mehr.
Was war das nur für ein Wesen? Belfi hatte so etwas noch nie gesehen und besonders freundlich hörte sich das Geschnatter auch nicht an.
Die Schritte wirkten sehr unentschlossen und wollten sich für keine bestimmte Richtung entscheiden. Fast, als würde es etwas oder jemanden suchen. Zumindest hatte Belfi dieses Gefühl. Woher das kam, wusste sie nicht, aber es war so intensiv, dass sie nicht wagte, ihm zu widersprechen und sich zu zeigen.
Eine Hand legte sie sich auf ihren Belfis Mund, wollte nicht, dass sie aus Versehen einen Laut von sich gab, während das Wesen die Küche zerstörte. Es warf Töpfe und Teller um. Hier und da auch einen Blumentopf, der ihm wohl im Weg war. Besteck und andere Dinge verteilten sich polternd auf dem Boden.
Belfis Blick war weiterhin auf die sehnigen Füße gerichtet, welche ganz plötzlich ihre unstete Richtung änderten und auf sie zukamen.
Hatte es sie entdeckt?
Die Füße blieben vor dem Tisch und der Sitzbank stehen und einen Moment war es still, während es die Krallen auf dem Boden bewegte und tiefe Furchen in das Holz kratzte. Hoffentlich ging es bald, denn Belfi hielt tapfer die Luft an, damit sie nicht entdeckt werden würde.
Leider vergebens, denn plötzlich wurde der Esstisch ohne große Probleme angehoben und fand seinen Weg an die gegenüberliegende Wand.
Belfi konnte einen erschrockenen Laut nicht verbergen und spürte deutlich, wie auch die Sitzbank ihren Platz verließ und so die Sicht auf sie freigab. Angsterfüllt sah Belfi zu dem nackten Wesen hinauf und tief in die weißen, unheimlichen Augen.
Nicht einen Muskel konnte sie rühren, während ihr Blick automatisch über das Wesen glitt.
Wirklich.
Keine Kleidung und dann diese Haut. Als hätte man ein straffes Laken über spitze Knochen gespannt.
Ganz vorsichtig hob sie ihren Kopf an und konnte das unheimliche Gesicht erkennen. Ebenso die Hörner auf dessen Kopf. Rechts, links, oben, überall auf dem Kopf, außer im Gesicht. Aus ihrer Perspektive waren es nur vier, aber gewiss gab es noch viel mehr.
Noch mehr Angst kroch in Belfi hoch, als sich ihr Gegenüber nicht rührte und sie nur anstarrte. Furcht setzte sich in ihr fest und wollte nicht mehr loslassen. Was wollte es von ihr? Ganz langsam setzte sie sich auf und behielt das Etwas genau im Auge.
Was … was willst du von mir?“, fragte Belfi zögerlich, als es sich auch jetzt nicht rührte und sie einfach weiter still anstarrte. Ihr Blick wanderte zu dessen Ohren, die irgendwie gespalten wirkten, und zu der Nase, welche recht platt war.
Ein krächzend-quietschendes Geräusch ließ sie wieder aufmerksamer werden. Sie sah, wie ihr das Wesen die Krallen entgegenstreckte. Was hatte es vor? War ihr Ende jetzt gekommen? Dabei hatte sie noch so viel erleben wollen, auch wenn das mit einem Mann wie Gerd und in diesem Dorf völlig unmöglich war.
Angsterfüllt presste sie sich an die Küchenwand hinter ihr und drehte das Gesicht weg. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie, mit hektisch hebendem und senkendem Oberkörper, was es vorhatte.
Bevor es sie allerdings berühren konnte, erklang die Haustür und das Wesen richtete sich ruckartig auf.
Belfi? Wo bist du schon wieder?“, brüllte Gerd durch die Wohnung und kurz klackerte das Wesen mit dem lippenlosen Mund, dann aber sprang es einfach durch das Fenster, welches mit einem Klirren zu Bruch ging und verschwand.
Belfi sah dem Wesen hinterher, während die Angst noch immer ihre Fühler nach ihr ausstreckte. Dass ihr Mann die Küche betrat und seine Blicke dabei immer zorniger durch den Raum schweiften, bekam sie nicht mit. Sie war zu abgelenkt, was ein schrecklicher Fehler war. Keine zwei Sekunden später war ihr Mann bei ihr, packte ihren Oberarm, zerrte sie auf die Beine. Mit der anderen Hand holte er dagegen weit aus.
Durch die neue Gefahr abgelenkt, richtete sie alle Aufmerksamkeit auf ihren Ehemann und bemerkte erst jetzt, dass dieser denken musste, sie habe das ganze Chaos verursacht. Er hatte das fremde Wesen gewiss nicht gesehen.
Der Schreck durchfuhr sie erneut.
Ich war es nicht, Gerd … das war dieses Wesen, was aus dem Fenster gesprungen ist“, versuchte Belfi sich erfolglos zu rechtfertigen. Es half nichts und schien Gerds Wut nur noch mehr anzustacheln. Die Hand, die ausholte, traf mit einem lauten Klatschen auf Belfis Wange. Ihr Kopf ruckte zur Seite und das Brennen benebelte ihre Sinne für einen Moment.
Dummes Weib. Was musste ich auch gerade eine wie dich ehelichen“, brüllte er seiner Frau entgegen.
Nur langsam wurde Belfi wieder Herrin über ihre Sinne und spürte, wie etwas aus ihrer Nase lief. Kurz wischte sie sich mit dem Handballen darüber und erblickte das Blut. Das war aber gerade unwichtig, da Gerd erneut ausholte. Noch ein Schlag?
Würde er sie verprügeln?
Zuzutrauen war es ihm.
Bevor er aber noch mal zuschlagen konnte, ertönte ein Kreischen und das Wesen, das vorhin aus dem Fenster gesprungen war, kam wieder herein und stürzte sich auf Gerd. Es riss ihn zu Boden und verbiss sich in dessen Schulter. Gerd konnte nur noch einen lauten Schrei ausstoßen, ehe sich die Hand um Belfis Oberarm löste und dieser mit seinem Angreifer zu Boden ging. Das Blut floss aus dem, mit rasiermesserscharfen Zähnen besetzten Maul heraus und spritzte nach allen Seiten gegen die Wände und die Inneneinrichtung. Selbst Belfi bekam das ein oder andere ab.
Geschockt sah Belfi dem Ganzen zu, ehe sie sich zusammenriss, aufrappelte und aus dem Haus stürmte. Direkt vor der Haustür hielt sie allerdings erneut an.
Das Wesen in ihrem Haus war nicht das einzige. Überall konnte sie jetzt Schreie und lautes Gekreische hören. Eines der Häuser im Dorf hatte sogar Feuer gefangen.
Schnell setzte sich Belfi wieder in Bewegung und rannte, so schnell sie ihre Beine trugen. Sie musste hier raus, weg, so weit sie konnte, bevor auch ihr Leben ein Ende fand.
Plötzlich aber sprang eines der Monster aus einem der Nachbarhäuser heraus.
Das Gesicht war blutverschmiert. Hatte es gerade einen Menschen getötet? Ganz sicher, denn woher sollte das Blut in seinem Gesicht sonst stammen.
Fast wäre sie in es reingerannt, konnte aber gerade so noch anhalten.
Das Vieh sah Belfi mit seinen weißen Augen entgegen und kreischte irgendetwas in ihre Richtung. Belfi verstand es nicht. Sie konnte kaum klar denken, so groß war ihre Furcht. Sie war so gewaltig, dass sie einfach rechts an dem Wesen vorbeilief.
Aus Angst, es könnte ihr eines dieser Viecher folgen, traute sie sich nicht, sich umzudrehen.
Schnell und immer schneller rannte sie. Avery war ihre einzige Hoffnung. Hoffentlich ging es ihm gut. Sie musste sich beeilen und schnell zu ihrem Bruder. Sie betete zu allen Göttern, dass nichts passiert war.
Während sie rannte, lösten sich ihre Zöpfe langsam, aber sicher und versperrten der Flüchtenden ab und an die Sicht, was sie aber nicht davon abhielt, Hindernissen auf ihrem Weg auszuweichen.

Endlich sah Belfi vor sich das Dorftor, wo sie raus konnte. Bevor sie es allerdings erreichte, versperrten ihr zwei dieser grausigen Wesen den Weg. Anhalten konnte Belfi nicht mehr, dafür hatte sie zu viel Tempo drauf. Ihr blieb nichts anderes über, als ihre Arme zu heben und sie vor ihrem Gesicht zu verschränken, während sie weiterrannte.
So rauschte Belfi zwischen den Wesen hindurch, zog dabei den Kopf ein und schaffte es, völlig unbeschadet hindurchzukommen. Keines hatte sie erwischt, keines verletzt. Nicht mal ansatzweise.
Konnte sie ein so großes Glück haben?
Kurz sah Belfi über die Schulter, aber die Monster waren verschwunden. Anhalten würde sie deswegen aber gewiss nicht. Sie rannte weiter und weiter.
Beeilen.
Immer schneller, bevor ihr diese Wesen zuvorkamen. Wesen, die einer Gruselgeschichte entsprungen waren.
Belfi wusste, wo sie ihren Bruder fand. Ein Platz, den nur wenige Leute kannten und welcher einem Ort voller Frieden für sie am nächsten kam.
Nach einer guten halben Stunde kam Belfi endlich zu einer Blumenwiese. Es blühten die unterschiedlichsten Blumen, die man sich vorstellen konnte, in jeder erdenklichen Farbe. Heute hatte sie für diesen Anblick nur leider keine Zeit, auch wenn es schon länger her war, seit sie diesen Ort das letzte Mal besuchte. Sie musste jetzt einfach weiter und konnte keine Rücksicht auf die Natur nehmen.
Schon von Weitem sah sie den Fluss und den Baum, an und unter welchem ihr Bruder gerne lag.
Avery… Avery?“, rief Belfi gehetzt und hoffte, dass er auch wirklich hier war. Oder hatte er sich heute nicht hierhergeschlichen? War er vielleicht auf dem Feld? Das konnte sich Belfi nicht vorstellen, da sie wusste, wie sehr Avery diesen Ort liebte.
Tatsächlich aber erhob sich nah dem Fluss aus dem Blumenmeer ein Kopf. Wenig später stand ihr Bruder sogar auf und kam ihr das letzte Stück entgegen. Ob er bemerkte, wie panisch seine Schwester war? Belfi konnte es nicht sagen, aber sie war froh, als sie endlich bei ihm war und nach Luft schnappen konnte.
Was ist geschehen, Belfi? Wer hat dir das angetan?“, fragte Avery mehr als besorgt, während Belfi sich nur kurz und eher aus Gewohnheit, über das geblümte Kleid strich und dann seine Hände packte, bevor er ihr Gesicht auch nur berühren konnte.
Sicher hatte Gerds Behandlung Eindruck hinterlassen, was Avery jedes Mal sofort auffiel.
Wir müssen hier fort Avery“, teilte Belfi ihm panisch mit, aber er versuchte sie nur zu beruhigen.
Ruhig, Belfi. Was ist denn los? War Gerd wieder grob zu dir?“, fragte er seine Schwester besorgt und zog ein graues Stofftuch aus seinem Ärmel, um ihr das Blut unter der Nase fortzuwischen.
Gerd ist jetzt völlig egal. Das Dorf wurde überfallen!“ Damit stieß Belfi seine Hand etwas grob zur Seite.
Ihre Nase war jetzt wirklich mehr als unwichtig und Gerd allemal, zumal der wahrscheinlich gerade tot in ihrer Küche lag. Angeknabbert und zerfetzt von diesem Wesen.
Überfallen? Von wem?“, fragte er geschockt, sodass Belfi etwas hilflos die Hände hob.
Ich weiß es nicht. Es waren ganz komische nackte Wesen mit scharfen Klauen und spitzen Zähnen und ganz weißen Augen“, versuchte sie die Ungeheuer zu beschreiben und bemerkte sofort Averys erstauntes Gesicht, spürte die Hand auf ihrer Stirn.
Hast du Fieber? So etwas, was du es da gerade beschreibst, gibt es nicht“, fragte er sanft, aber Belfi schlug die Hand erneut weg. Wieso glaubte er ihr nicht? Warum ...? Aber war es nicht eigentlich klar? Sie selber hätte es wohl auch nie geglaubt, wenn man ihr eine solche Geschichte aufzutischen versuchte. Hätte die Person, wenn es nicht gerade ihr Bruder war, für verrückt erklärt, auch wenn es sich für eine Frau nicht schickte.
Soll das heißen, ich lüge? Das tue ich ganz gewiss nicht. Bitte glaube mir, Avery. Wir müssen hier weg!“ Damit zog Belfi an seiner Hand und hoffte, dass er ihr endlich folgen möge, aber er hielt sie fest. Wieso war er nur so stur. Sie hatten keine Zeit zu reden. Belfi hatte die Monster mit eigenen Augen gesehen. Hatte ihnen gegenübergestanden.
Beruhige dich. So schlimm wird es nicht sein. Komm, lass uns zurück…“, meinte er, hielt aber plötzlich inne und starrte mit großen Augen hinter seine Schwester. Nur kurz zögerte Belfi, drehte sich dann aber auch um, schluckte hart und wich ängstlich zurück.
Belfi verkniff sich ein, ich habe es dir ja gesagt. Dafür war in diesem Moment gar keine Zeit.
In einigen Metern Entfernung hinter ihnen stand eines dieser Wesen und starrte sie an. Seine leblos wirkenden Augen huschten zwischen den beiden hin und her. Es legte sogar den Kopf schief, bis dessen gespaltenes Ohr die Schulter berührte. Wollte es die Menschen besser sehen oder warum tat es so was?
Was bei allen Göttern ist das?“, keuchte Avery und stellte sich schützend vor Belfi, sodass sie ihre Hände in sein Oberteil krallen konnte.
Belfi schielte voller Furcht an Avery vorbei zu dem Wesen, das ein paar Schritte näherkam und sogar einen Bogen dabei beschrieb.
Avery allerdings drehte sich ebenfalls, hielt Belfi weiter verdeckt, sodass das Wesen es andersherum versuchte. Wie ein Raubtier, das sich vor dem Angriff in die beste Position bringen wollte. Eine Beute, die offensichtlicher nicht sein konnte.
Es will mich, schoss es Belfi durch den Kopf, und die Angst versetzte ihr einen Tritt, der ihr Herz kurze Zeit aus dem Rhythmus brachte. Sie drückte sich näher an Avery, welcher die Arme schützend vor seiner Schwester ausbreitete. Wenigstens hatte er nun wohl eingesehen, das Belfi recht hatte, auch wenn es in ihren Augen bereits zu spät dafür war.
Wahrscheinlich wäre ihrer beider Flucht ohnehin umsonst gewesen, aber sie hätten es wenigstens versucht.
Verschwinde, was auch immer du bist“, knurrte Avery dem Wesen laut entgegen, das ein schnatterndes Geräusch von sich gab. Fast, als wolle es etwas erwidern. Als wolle es mit ihm reden, ihn zu etwas auffordern.
Hau ab“, rief Avery ihm erneut entgegen, aber es trat nur näher heran. Fünf Schritte von seinen Opfern entfernt blieb es stehen.
Es streckte eine seiner Klauen nach den Menschen aus. Nein. Nach Belfi streckte er sie aus, aber Avery schlug sie fort, worauf es empört anfing zu kreischen.
Belfi konnte sehen, dass es wütend darüber war. Vielleicht fühlte es sich auch um seine Beute betrogen. Das wusste es garantiert nur selber. Avery aber schob seine Schwester mit einer Hand hinter sich zurück und näher an den Fluss heran.
Das Monster wollte den beiden folgen, aber plötzlich kam ein leichter Wind auf.
Einer, den Belfi gar nicht bemerkt hätte, wenn er nicht von Sekunde zu Sekunde zugenommen hätte.
Gemeinsam wichen die Geschwister zum Baum am Fluss zurück und klammerten sich an diesem fest. Der Wind wurde unbeeindruckt immer stärker, griff nach seinen Opfern und riss ihnen den Boden unter den Füßen fort. Erschrocken schrie Belfi auf.
Halt dich fest, Belfi“, rief Avery ihr zu und schlang einen seiner starken Arme um ihre Taille, um seiner Schwester zusätzlichen Halt zu geben.
Verzweifelt krallte Belfi sich, so gut sie konnte, in die Rinde des Baumes, rutschte aber immer und immer wieder, spürte, wie ihr einer der Nägel einriss. Belfi keuchte deswegen auf. Es tat weh, aber wenn sie jetzt losließ, wer wusste schon, was dann mit ihr passierte.
Sie wollte noch nicht sterben. Weder durch das Monster noch durch einen Sturm, welcher wie durch Geisterhand entstand und für sie einfach nicht erklärbar war. Was war an diesem Tag nur los?
Mit einem Mal sprang das Monster laut kreischend und mit ausgestreckten Klauen auf seine Opfer zu. Der Wind schien ihm nichts anhaben zu können. Es war, als würde er auf diesem Laufen.
Ängstlich schrie Belfi auf, wodurch zu ihrer Verwunderung das Monster noch mal innehielt und den Kopf wieder schief legte. Als würde es auf irgendetwas lauschen. War es wegen des Schreis? Belfi konnte es nicht genau sagen, aber sie wollte es nicht herausfinden. Sie wollte nur, dass das Wesen einfach wieder verschwand.
Der Wind nahm noch etwas mehr zu, griff nach Avery und Belfi.
Zerrte an der Kleidung und dem Haar.
Peitschte ihnen ins Gesicht, dass sich Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten und sie immer wieder blinzelten, um überhaupt etwas erkennen zu können.
Und sie erkannten etwas.
Auf dem Fluss kräuselte sich das Wasser und ein langer dunkelroter Streifen erschien. Einer, der an Breite zunahm und zu einer Art Tor wurde. Rundherum bildete sich ein Torbogen mit Belfi unbekannten Bildern und fremdartigen Schriftzeichen.
Was war das nun wieder? Belfi hatte eigentlich genug für diesen Tag erlebt und wollte keine weitere Überraschung erfahren.
Auch das Wesen, welches unweit von seinen Opfern entfernt stand, sah zu dem Tor herüber und fauchte es an. Offensichtlich wollte es auch keine weiteren Überraschungen haben und beugte sich etwas vor, als wolle es jemanden angreifen. Die Klauen streckte es dabei ein wenig weiter nach vorne und spannte seinen Körper an. Es war zum Absprung bereit.
Belfi, die sich noch immer an die Baumrinde klammerte und verzweifelt versuchte nicht loszulassen, erblickte in dem dunkelroten Tor plötzlich eine Gestalt, die in einen Umhang gehüllt war. Die Kapuze war tief in sein Gesicht gezogen, während sie das Tor verließ und davor stehen blieb. Sie drehte den Kopf langsam in ihre Richtung und fixierte die beiden Menschen, die waagerecht an dem Baum hingen.
Unter dem Umhang erschien eine Hand mit langen scharfen Klauen, die ansonsten sehr menschlich aussah. Die Hand streckte sich in Avery und Belfis Richtung, als wollte sie etwas fordern und das sehr nachdrücklich.
Das Kreischen des kleiderlosen Wesens lenkte die Aufmerksamkeit aller wieder auf sich. Ob die zwei Verbündete waren? Belfi konnte es sich einerseits vorstellen und es sah auch so aus, aber andererseits hatte sie das Gefühl, dass dem nicht so war.
Das Monster stieß sich erneut ab und riss Belfi förmlich vom Baum und aus den Armen ihres Bruders, welcher sofort nach ihr brüllte.
Nein, lass mich los. Finger weg“, schrie Belfi in ihrer Panik und schlug nach den rauen Armen, die sie festhielten. Sie waren stark. Wie sollte Belfi da nur eine Chance haben, sich zu befreien? Aber selbst, wenn sie es schaffte, der Wind war zu stark, als dass sie sich auf dem Boden halten könnte. Belfi vernahm Averys Rufe, nur konnte sie sich darauf gerade nicht konzentrieren. Sie hatte ganz andere Probleme, denn das Monster zerrte seine Beute auf das Portal und damit auch auf den Kerl im Umhang zu.
Gehörten die etwa doch zusammen?
Die Angst in Belfi stieg immer mehr und mehr an, ließ sie Dinge machen, die sie sonst nie tun würde.
Loslassen“, brüllte Belfi und rammte ihrem Entführer ihren Ellenbogen in den Bauch, was eine deutliche Wirkung zeigte.
Er ließ seine Gefangene direkt fallen, aber wie erwartet, ergriff sie stattdessen der Wind. Er zerrte sie in die Luft und auf das Portal zu, direkt zu dem Kapuzenmann.
Dieser streckte bereits die Arme nach ihr aus, als wollte er sie willkommen heißen oder auffangen. Bevor sie ihn aber erreichte, rammte das nackte Wesen diesen zur Seite. Belfi flog an beiden vorbei, konnte sich nirgendwo festhalten und wurde wenig später vom Portal verschlungen. Mit panisch geweiteten Augen sah sie zu ihrem Bruder, welcher ihren Namen brüllte und eine Hand nach ihr ausstreckte. Der Blick wurde immer schwärzer.
AVERY …“, schrie sie ein letztes Mal, aber in genau diesem Moment schloss sich das Tor und verschwand mit seiner Beute im Nichts.
Dunkelheit umhüllte Belfi innerhalb einer Sekunde, welche nur noch beten konnte.


Kapitel zwei:

Dunkel.
Es war so dunkel.
Die Dunkelheit war allgegenwärtig und umgarnte ihre Beute, nur, um sie dann mit sich ins Verderben zu ziehen.
Belfi wusste nicht, wo sie war, sie sah auch nichts außer Schwärze. Wie viel Zeit war mittlerweile vergangen? Tage? Wochen? Vielleicht auch Monate oder Jahre? Oder nur eine Minute, gar ein paar Sekunden.
Sie konnte es einfach nicht sagen und versuchte ihre Beine, nah an ihren Körper zu ziehen, rollte sich wie ein Ball zusammen.
Was hatte sie nur getan, um so etwas erleben zu müssen. Dabei hatte sie sich nie viel in ihrem Leben gewünscht. Abgesehen von ihrem Bruder, den sie sehr liebte, lediglich noch einen Ehemann, der sie freundlich behandelte. Vielleicht sogar noch ein Kind, um das Glück vollkommen werden zu lassen.
Außer Avery hatte sie nichts davon bekommen, was sie schon immer sehr bedrückte. Selbst ihr strenger Vater, der in all den Jahren ohne seine Frau immer verbitterter geworden war, machte Belfi sehr zu schaffen. Auf seine Hilfe und Unterstützung konnte sie nicht zählen, da dieser nur noch das Geld und den guten Ruf sah, der mit ihrer eigenen Ehe auch zum Teil auf ihn übergegangen war.
Nun aber war sie allein.
Allein in einer Finsternis, die sie nicht loslassen wollte. Die Gedanken wurden dabei immer zäher und zäher, wollten zum Erliegen kommen.
Plötzlich aber ging ein Ruck durch Belfis Körper. Hastig öffnete sie ihre Augen und wurde sofort von der Sonne geblendet, weswegen sie stolperte und hart auf dem Boden aufkam. Sie spürte deutlich die aufgeschürften Knie und Hände. Fest presste sie dabei ihre Augen zusammen und atmete hektisch.
Was war geschehen? Wie war sie aus der Dunkelheit herausgekommen? Sie hatte zumindest nichts gemacht. Nur, wenn sie zurück war, dann hieß das auch, dass sie wieder bei Avery, dem Monster und dieser fremden Kapuzengestalt sein musste.
Schnell öffnete sie ihre Augen erneut und sah sich prüfend um. Das Ergebnis war niederschmetternd. Sie war allein und dazu noch an einem ihr unbekannten Ort. Nie zuvor hatte sie eine solch trostlose Gegend gesehen. Es war so hell, wie es der Sommer in ihrer Heimat nie schaffte. Die Sonne blendete stark und der immer wieder aufkommende Wind brachte haufenweise Sand mit sich, zerrte an ihrer Kleidung und ihrem offenen Haar, als wolle er sie mit sich nehmen.
Den Eindringling entfernen.
Belfi hob ihre Hand an die Augen und sah sich mit wachsender Unruhe um. Alles war kahl. Überall entdeckte sie spitze Berge und Felsen, die nur Kälte ausstrahlten. Es war völlig trostlos an diesem Ort. Keine Bäume, keine Wiesen und dementsprechend auch keine Blumen. Nicht das kleinste bisschen Leben war zu sehen. Als wäre alles tot.
Wo konnte sie nur gelandet sein?
Avery?“, rief sie wider besseren Wissens nach ihrem Bruder und hoffte, dass dieser um den nächsten Felsen herumkam, um sie zu beruhigen. Ihr versprach, dass alles gut werden würde. Sicher war sie kein Kind mehr, fürchtete sich aber trotzdem vor dieser Fremde. Sie hatte nie erwartet, dass sie jemals aus ihrem Dorf wegging, auch wenn sie sich ab und an vorstellte, wie die Welt dort draußen sein musste.
Entgegen ihrer Vorstellung von viel Leben und Natur wirkte alles an diesem Ort trist.
Avery, komm bitte raus“, rief sie erneut und stemmte sich endlich auf die Beine. Ihre Knie schmerzten sofort protestierend gegen diese Bewegung. Unsicher schlang sie die angeschlagenen Hände um ihren Körper, als würde sie sich selber umarmen. Nur zwei Schritte ging sie in eine Richtung, ehe sie wieder anhielt und sich umdrehte.
Direkt hinter ihr waren nichts als Einöde und Felsen zu erkennen.
Spitze Felsen, eckige, und sogar ein ziemlich großer, runder war dabei, der ein wenig einem Tor ähnelte. Es gab keinen Anhaltspunkt dafür, wo sie war, gar herkam und ob hier überhaupt Menschen lebten. Wie sollte sie das alles nur schaffen? Das war einfach nicht zu bewältigen. Nicht für eine schwache Frau, wie sie es war. Würde sie hier elendiglich sterben?
Kurz schniefte sie und bemerkte dabei das getrocknete Blut an ihrer Nase.
So eintönig es hier auch aussah. Ob es hier irgendwo einen Fluss oder See gab? Sicher war ihr Gesicht von den Schlägen, schon ganz geschwollen. Wie gut, dass sie gerade niemand so sah. Dennoch. Sie musste sich auf die Suche machen. Ob sie dabei Wasser, Menschen oder etwas anderes fand, war ihr egal.
Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung. Die Arme hatte sie noch immer um sich geschlungen, während sie versuchte jede Richtung im Blick zu haben. Nicht, dass sie noch mal von einem solchen Monster oder irgendeinem Wildtier überfallen wurde. Welche Tiere hier wohl lebten? Vielleicht Bären? Aber hieß es nicht, dass sie nur in Wäldern existierten? Belfi konnte weit und breit keinen Baum erkennen, sodass dieses Tier also wegfiel. Aber was gab es sonst an einem solchen Ort? Belfi hatte keine Ahnung und seufzte tief.
Wie viel wusste sie eigentlich über die Welt außerhalb ihres Dorfes? Nicht sehr viel, wie sie es sich eingestehen musste. Selbst ob das, was sie von Wanderern und Barden vernommen hatte, richtig war, konnte sie nicht zu hundert Prozent bestätigen.
Belfi spürte die Scham wegen ihrer Unwissenheit in sich aufsteigen. Selbst wie sie sich unter freiem Himmel versorgen sollte, war ihr ein Rätsel. Sie würde jämmerlich verhungern und das machte ihr Angst.
Vorsichtig legte sie ihre Hand an den ersten staubigen Felsen, bei dem sie ankam, und sah dort vorbei. Sofort zog sie ihren Kopf wieder zurück. Der Wind, der ihr so kräftig ins Gesicht blies, war unerbittlich. Belfi blinzelte für einen Moment die Sandkörner aus ihren tränenden Augen, aber der Wind gab nicht auf. Er wehte für einen Moment um die Ecke und ließ sowohl ihr Haar als auch ihr Kleid hochfliegen. Schnell und aus reinem Reflex drückte Belfi mit einer Hand das Kleid an ihrem Körper nach unten und mit der anderen strich sie sich die Haare aus dem Gesicht.
Wo konnte sie nur sein?
Eines aber wusste sie.
Wenn sie hier stehen blieb, würde sie keine Chance haben zu überleben. Sie musste also fort, weswegen sie allen Mut zusammennahm und erneut um den Felsen trat. Jede Richtung war so gut wie die andere, da sie nicht wusste, wo sie war und wo sich Leben befand.
Erneut griff der starke Wind nach ihr, pustete schneidig den Sand und Staub in ihr Gesicht und zerrte so stark, dass man meinen könnte, er wolle sie woanders hinlocken oder sie einfach nur fliegen lassen. Mit aller Kraft stemmte sich Belfi gegen den Luftstrom und kämpfte sich Schritt um Schritt nach vorne.
Wie lange sie lief, das wusste sie nicht, aber nach einer Weile bemerkte sie, wie es immer dunkler wurde. Ein Schlafplatz musste dringend her. Entdecken konnte sie allerdings nichts, was sich dafür eignete. Überall waren nur trostlose Felsen zu sehen und nichts, was sie vor dem beißenden Wind schützte. Schon längst hatte sie es aufgegeben, ihr Kleid nach unten zu drücken, solange es ihr nicht in das Gesicht flog.
Es war ohnehin niemand hier, der sie oder ihr Höschen sehen konnte. Viel lieber nutzte sie die zweite Hand dazu, sich an der Felswand entlangzuschieben. Der Sand, der sich, trotz ihrer Bemühungen sich zu schützen, in ihren Augen festsetzte, machte sie halb blind. Ab und an entkam ihr etwas Tränenflüssigkeit, was aber kein Wunder war.
Gab es den nirgendwo eine Höhle, wo sie sich ausruhen konnte? Irgendeine Felsecke oder etwas anderes? Ein Haus wäre ihr natürlich am liebsten, was aber gewiss ein Wunschtraum blieb.
Tief seufzte Belfi auf, nur, um dann einen überraschten Laut abzugeben. Ihre tastende Hand, welche sie erneut vorschob, fasste plötzlich ins Leere. Sie musste sich stark konzentrieren, um das Gleichgewicht zu behalten, da in diesem Moment eine besonders starke Böe nach ihr griff. Schnell sammelte sie sich wieder und versuchte etwas zu erkennen, aber es erschien ihr unmöglich.
Fast blind betrat sie die Höhle und stieß sich prompt die Stirn an der Felswand an.
Ah“, entkam es ihr schmerzerfüllt, nur, um sich auf die aufgeschürften Knie niederzulassen und den Rest hinein zu robben. So klein die Höhle auch sein mochte, sie würde ihr wenigstens ein wenig Schutz bieten. Die Beine zog sie eng an ihren Körper, während ihr Blick durch ihren kleinen Unterschlupf wanderte. Es kam ihr nicht mehr wie eine kleine Nische vor.
Unzufrieden seufzte sie auf und sah nach draußen.
Hatte der Wind zugenommen? Es kam ihr so vor, da die Sandkörnchen, die ihr schon die ganze Zeit in die Augen flogen, mehr zu werden schienen. Hoffentlich nahm dieser Sturm bis zum nächsten Morgen ab, damit sie weiterkonnte. Sie musste irgendjemanden finden, der ihr weiterhalf.
Wirklich schlafen konnte sie in dieser Nacht allerdings nicht. Immer wieder sah sie durch die dunkler werdende Nacht, ohne wirklich etwas zu erkennen. Sie nickte ab und an ein, nur, um wenig später wieder aufzuschrecken, weil sie glaubte, etwas gehört zu haben.
Es war aber nie irgendetwas zu sehen.
Am nächsten Morgen war sie entsprechend müde, kämpfte sich aber, als es etwas heller geworden war, aus der Felsnische hervor. Der Wind hatte nicht wirklich abgenommen, brachte aber weniger Sand mit sich, sodass sie zwar noch gegen den Luftstrom ankämpfen, aber nicht zu viel Kraft verbrauchen musste. Immer wieder musste sie sich an diesem Tag einen Windschutz suchen, um etwas zu verschnaufen.
Durst kroch mit jeder Minute und Stunde mehr durch ihren Körper, klammerte sich hartnäckig an die junge Frau. Auch der Hunger kam schon bald hinzu. Hartnäckig kämpfte sie dieses Verlangen zurück. Hier gab es weit und breit nichts, was sie verzerren oder mit dem sie ihren Durst löschen konnte. Sie musste sich also ablenken und verfiel immer mehr ins Grübeln.
Sie wusste wirklich nicht, wie es weitergehen sollte. Ihr Mann war tot, umgebracht von einem ihr unbekannten Monster. Zu ihrer eigenen Verwunderung verspürte sie keinen Verlust und keine Trauer über diese Tatsache. Gerd war nie ein netter Ehemann gewesen, aber sie hatte es akzeptiert und damit gelebt. Nun war sie frei von ihm, eine Witwe. Eigentlich müsste sie diesem Monster dafür dankbar sein, wenn diese Kreaturen nur nicht ihr ganzes Dorf ausgelöscht hätten.
Hätte es sie und ihren Bruder nicht angegriffen, wäre sie nun nicht in dieser Situation.
Eine Situation, die nicht wirklich einordbar war und die sie ängstigte. Dieses fremde und unbekannte Land war einerseits erschreckend, andererseits aber auch verlockend. Belfi fragte sich, wie die Bewohner dieser Gegend wohl sein mochten. Waren es Bauern oder besser betuchte Menschen? Waren sie freundlich? Oder vielleicht eher das Gegenteil?
Belfi erwartete nicht viel von den Menschen, vor allem nicht von den Männern, aber sie hoffte, dass es auch solche wie ihren Bruder gab. Solche, die Frauen nicht wie Möbelstücke oder einen Besitz ansahen. Etwas, das wahrscheinlich immer ein Wunschdenken blieb.
Eine unerfüllte Hoffnung, denn es gab kein Wunderland.
Tief seufzte Belfi auf und entdeckte unweit von sich einen potenziellen Felsen, der sich für eine Pause eignen könnte. Gefühlt mussten schon Tage vergangen sein, aber sie ahnte, dass es wohl erst wenige Stunden waren. Die Sonne konnte sie hier, dank der Felsen, nicht sehen und trotzdem war die Hitze nicht zu ignorieren. Nicht mal die Schatten der Berge und Felsen, durch die sie hindurchlief, mochten die Wärme spürbar reduzieren.
So warm die Tage auch waren, so kalt wurden die folgenden Nächte. Belfi hatte sich eng an eine Felswand gedrängt und die Beine an ihren Körper gezogen. Bebend versuchte sie, an etwas anderes zu denken und sich abzulenken, aber die Kälte hielt ihre Gedanken und ihren Körper im Griff.
Starr sah sie auf die Hand, welche sie vor ihrem Gesicht immer wieder ballte und entspannte. Vorsichtig bewegte sie die einzelnen Finger, nur, um sie dann und wann unter ihre Achsel zu schieben und sie aufzuwärmen.
Auch in dieser Nacht bekam sie so gut wie keinen Schlaf, weil sie glaubte etwas zu hören oder weil sie meinte, beobachtet zu werden. Ohne sich zu rühren, huschte ihr Blick durch die Dunkelheit der Felsöffnung nach draußen.

Auch die nächsten Tage wanderte sie durch die öde Gegend, presste eine Hand vor Hunger auf ihren stechenden Magen, während ihre Zunge am Gaumen klebte.
Immer wieder blinzelte sie mit den Augen, aber die Sandkörner ließen sich schon lange nicht mehr vertreiben, weswegen sie kaum klar sehen konnte.
Wasser“, wisperte sie leise vor sich hin. Ab und an verschwamm die Sicht vor ihren Augen, aber sie wollte durchhalten. Irgendwo musste es einen Ort geben, wo sie etwas zu trinken bekam.
Irgendwo.
Verzweifelt ließ sie erneut den Blick wandern. In dem Moment knickten ihr die Beine einfach weg und sie fiel zu Boden. Sie konnte sich gerade noch mit den Händen abfangen, schürfte sich dort und an ihren Knien allerdings die Haut auf. Daraufhin entwich ein leises Wimmern ihren Lippen. Schwer atmete Belfi und kniff die Augen zusammen, um die schwarzen Punkte zu vertreiben. Es war schwer, denn sie hielten sich hartnäckig und brachten noch ein unangenehmes Schwindelgefühl mit sich.
Wie viel Zeit mittlerweile vergangen war, das wusste sie nicht. War es erst ein Tag oder lief sie schon eine Woche durch diese Gegend? Ganz gleich, wie lange es nun schon war, Belfi konnte einfach nicht mehr und ließ sich von ihren Knien, flach auf den Bauch nach vorne sinken. Der stürmische Wind fegte über sie hinweg, während sie die Augen schloss.
Nur eine kurze Pause, nahm sie sich gedanklich vor. Ihr Körper entschied sich allerdings gegen das Vorhaben des Mädchens und zerrte Belfi in eine unbeständige Ohnmacht. Der Wind wehte pfeifend und flüsternd an ihr vorbei, während Sand und Staub um sie herum knirschten.
Nach Minuten, die ihr wie Stunden vorkamen, zwang sie ihre Augen noch mal auf. Das Erste, das sie sah, waren ihre mit Sand und Staub bedeckten Hände. Das Zweite waren schemenhafte Umrisse, die sie nicht zuordnen konnte. Was war das?
Waren das Felsen, die wie Bäume aussahen?
Hatte die Natur die Berge so gut geformt? Ganz gleich. Belfi wollte dorthin. Sie konnte die Schatten und die damit einhergehende Kühle förmlich spüren oder täuschten sie ihre Sinne?
Schwach streckte sie einen Arm aus, kniff die Augen kurz zusammen und wollte ihren restlichen Körper der Hand hinterher bewegen. Dieser aber rührte sich keinen Millimeter. Er schien wie mit dem Boden verwachsen zu sein.
Der Wind um sie herum nahm an Kraft zu und auch das Knirschen dröhnte laut in ihren Ohren. Erneut tanzten schwarze Punkte vor ihren Augen.
Wieso konnte sie sich nicht bewegen? Sie musste weiter. Wenn sie hier liegen blieb, dann würde sie der Tod ereilen. Verstand ihr Körper das nicht und blieb deswegen, wo er war? Dachte er, dass er nichts zu befürchten habe, wenn er sich eine kurze Auszeit genehmigte?
Die schwarzen Flecken vermehrten sich noch etwas mehr, wirbelten umher und sahen plötzlich den grauen Himmel über sich.
Ahh“, entfuhr es ihr und gerade, als sich etwas anderes in ihr Blickfeld schob, entglitt sie erneut in die Ohnmacht und deren Fängen.

Schwärze und das orange Flackern eines Feuers begrüßten Belfi, als sie ganz langsam wieder zu sich kam. Was war geschehen? Wo war sie? Mit unangenehm dröhnendem Kopf und einem Schwächegefühl, das sie zuvor noch nie erlebt hatte, drehte sie den Kopf. Die Bewegung wurde von einem leisen Klirren begleitet, dem sie aber keine Bedeutung zumaß. Sie wollte lieber sehen, woher das Licht in der Dunkelheit kam.
Bedros k tis(1)
Eine genauso unbekannte Stimme in einer unverständlichen Sprache antwortete der ersten. Im nächsten Moment befand sich ihr Kinn in einem kräftigen Griff. Grob wurde ihr Gesicht angehoben, sodass sie in das Antlitz eines hageren Mannes sehen konnte. Strähniges graues Haar fiel ihm in das vernarbte Gesicht, während an dessen Kinn Stoppeln eines Bartes zu sehen waren. Die Augen hatten eine für Belfi eher ungewöhnliche Farbe. Sie waren so grau wie der Himmel hier am Tag und trotzdem schien sich etwas tief in ihnen zu bewegen. Wie ein unbeständiger, wilder Wind.
Mit harter Stimme sprach sie der Mann an, aber Belfi verstand kein Wort von dem, was gesagt wurde, und wurde dafür rüde von dem Mann geschüttelt.
Nicht … aufhören ...“, bat sie keuchend und tatsächlich ließ man sie los. Ein Blick hinauf zu Narbe, wie sie ihn in Ermangelung eines Namens nannte, wirkte verblüfft und sagte etwas zu seinem Kameraden, der am Feuer stand und das Ganze wohl eingehend beobachtete. Sein Gesicht konnte Belfi nicht erkennen, da es im Schatten lag und das lodernde Feuer nur seine Rückfront beleuchtete.
Die undeutlichen Worte von Narbe holten sie von ihrer Musterung zurück. Hastig drehte sie den Kopf, wobei sich sofort Schwindel in ihrem Kopf breitmachte und sie stöhnen ließ.
Die dunkle Stimme des anderen Mannes schien etwas zu fordern. Kurz darauf spürte sie, zusätzlich zu der groben Hand an ihrem Kinn, etwas Kühles an ihren Lippen, wo kurz darauf Wasser herauskam. Einen Moment noch glaubte Belfi, dass es sich um eine Sinnestäuschung handeln musste, ehe es ihr gleich war. Gierig trank sie die ihr angebotene Flüssigkeit. Sie versuchte so viel wie möglich davon zu kriegen, auch wenn sie später Bauchschmerzen davon bekam. Ihr Magen hatte schon lange nichts mehr außer dem hinuntergeschluckten Staub bekommen. Das würde eindeutig eine Überforderung sein. Ganz gleich.
Narbe entzog ihr recht schnell das kühle Nass und sprach erneut etwas in einem fordernden Tonfall.
Ich … ich verstehe Sie nicht“, keuchte Belfi und spürte ein leichtes Blubbern in ihrem Bauch. Hoffentlich übergab sie sich nicht, denn erst jetzt bemerkte sie, dass sie ihre Handgelenke nicht sehr weit voneinander entfernen konnte. Sie war an ihren Händen und ihrem Hals mit rauen Seilen an irgendetwas gekettet, das sie aus ihrer jetzigen Position nicht sehen konnte.
Zudem überkam sie eine plötzliche Müdigkeit. Dabei war es wichtig, gerade jetzt wach zu bleiben. Belfi konnte sich nicht dagegen wehren und entschwand der Realität, nur, um in einen Albtraum einzutauchen, an den sie sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern konnte. Das Einzige, was noch nachhallte, war ein unangenehmes Gefühl in ihrem Bauch.

Kapitel drei:

Als sie die Augen öffnete, war es weder hell noch dunkel. Belfi blickte für einen Moment starr an die Decke über sich, nahm das Ruckeln um sich herum wahr, ignorierte es aber für diesen Augenblick.
Erneut drangen fremde Worte an ihre Ohren, sodass sie träge ihren Kopf drehte und direkt in mehrere Gesichter blickte. Zwei Männer mit grauem, eine Frau mit blauem und ein Kind mit schwarz-rötlichem Haar.
Eine Hand in Belfis Haar ließ sie im nächsten Moment hochschrecken und sich aufsetzen. Verwirrt sah sie in ein altes, knittriges Gesicht.
In den Augen der Frau schien ein Feuer zu lodern, wie sie es noch nie zuvor sah. Vom Gesicht her wirkte sie sehr alt, auch wenn ihr Haar noch immer tiefschwarz mit einem Hauch Rot dazwischen war.
Die alte Frau sprach etwas zu Belfi, nur verstehen konnte sie sie nicht, was sie ihr auch sagte. Auf die Worte bekam sie viele verwunderte Blicke aus der Runde.
Der kleine Junge mit dem schwarzen Haar rutschte sogar etwas näher, als wolle er nicht verpassen, was hier noch geschah. Die alte Frau griff allerdings unbeirrt neben sich und zog etwas aus einem Bündel Leinen heraus, das wie eine Frucht aussah. Belfi hatte so etwas noch nie gesehen und sah das Obst, das man ihr in die Hände drückte, nachdenklich an.
Was sollte sie damit? Konnte man das überhaupt essen? Die Frucht wirkte sehr verschrumpelt und ungesund gelb.
Belfis Bauch protestierte sofort und forderte sein Recht, ganz gleich wie es aussah. Die Frau hob Belfis Hände mit der Frucht zum Mund hoch, sodass Belfi sich nicht erneut bitten ließ und herzhaft hineinbiss. Ganz gleich wie sie schmecken mochte, alles war besser als ein leerer Magen. Alles war besser, als wenn sie zu schwach war, um nach Hause zu finden und vielleicht an der nächsten Ecke erneut umzukippen.
Zu ihrer Überraschung schmeckte die Frucht weder alt noch vergammelt. Sie war süß und erinnerte Belfi an einen Apfel, auch wenn sie im nächsten Moment wieder ganz anders schmeckte. So etwas hatte sie noch nie gegessen, sodass sie es gänzlich aufaß. Nicht den geringsten Krümel ließ sie über. Erst als sie fertig war, bemerkte sie die starrenden Blicke und schämte sich direkt ob ihrer Unbeherrschtheit.
Können Sie mich verstehen?“, fragte Belfi, um wenigstens irgendetwas zu sagen, aber sie ahnte die Antwort. Die Menschen um sie herum, zumindest die beiden Männer mit den grauen Haaren, sprachen unverständliche Worte und auch der kleine Junge neben der alten Frau fragte etwas, das Belfi einfach nicht verstand. Nun war sie endlich auf Menschen getroffen und dann konnte sie keinen von ihnen verstehen.
Aufmerksam nach der kaum ausreichenden Stärkung blickte sie sich in dem engen Raum um. Das Ruckeln, welches die ganze Zeit über da gewesen war, nahm sie nun auch deutlicher wahr. War dies eine Kutsche? An beiden Seiten gab es Bänke, auf welchen die Leute saßen.
Die beiden Männer und die Frau mit dem blauen Haar waren straff gefesselt. Vorsichtig rückte Belfi auf der Bank etwas zurück, wobei es an ihrem Hals und ihren Handgelenken zog. Fesseln, die sie zuvor nicht bemerkt hatte. Nicht beim Aufwachen und auch nicht, als sie die leckere Frucht aß.
Selbst bei der alten Frau konnte sie Fesseln erkennen. Nur dem kleinen Jungen wurde die Fessel am Hals erspart. Er trug einzig Handfesseln, die aber mit denen der anderen verbunden waren.
Die Holzwände wirkten alt und verwittert und auf dem Boden lag ein wenig Stroh und Dreck herum. Das alles erinnerte Belfi an die Hundezwinger aus ihrem Dorf.
Leise seufzte sie auf und sah wieder zu ihren Mitgefangenen, denn das sie eine war, daran zweifelte sie Dank der Fesseln keine Sekunde.
Die Frau mit dem blauen Haar fiel ihr dann aber mehr auf als die anderen, da sie von allen das ungewöhnlichste Haar besaß. Genauso blau stellte sie sich das Meer vor, welches sie zuvor noch nie gesehen, aber davon gehört hatte. Die Haare waren lang und zu einem Zopf am Hinterkopf gefasst. Ihre Kleidung war aus Leder, bedeckte aber nicht ihren gesamten Körper. Ihr Bauch und ihre Arme bis hin zu den Schultern waren frei. An der Hüfte konnte sie noch einen Gürtel erahnen.
Dann sah sie aber lieber wieder auf und in ihr Gesicht, auf welchem einmal irgendwelche Farbspuren gewesen sein mussten und nun verwischt waren. Etwas an ihrem Hals weiter unten erregte Belfis Aufmerksamkeit.
Schmuck kannte sie bisher nur von besser betuchten Menschen, was sie dadurch wohl sein musste.
An ihrem Hals hing an einer ledernen Kette ein Anhänger. Dieser Stein war so bunt, wie Belfi es noch nirgendwo gesehen hatte. Was konnte das für ein Gestein sein? Es wirkte beinahe magisch auf sie.
Fremde Worte drangen an Belfis Ohren und eine Hand legte sich auf ihren Unterarm, sodass sie den Blick bedauernd von der Frau abwenden musste. Kurz noch warf sie einen Blick auf ihre Augen und bemerkte prompt, dass sie beim Mustern beobachtet worden war.
Hastig wandte sie ihren Kopf ab und sah lieber zu der alten Frau, die ihr etwas mitzuteilen versuchte. Sie verstand leider kein Wort, was auch schnell klar wurde, da die Alte sie schon bald wieder in Ruhe ließ. Der kleine Junge aber musterte sie ungeniert weiter.
Belfi ignorierte ihn, erhob sich und fiel wegen eines harten Rucks, der durch die Kutsche ging, wieder zurück. Sie wollte eigentlich durch das Fenster weiter oben am Gefährt sehen, aber bei dem Versuch aufzustehen, bemerkte sie schnell, dass sie viel zu schwach auf den Beinen war. Wie lange war sie wohl schon in dieser fremden Welt? Und wo ging es überhaupt hin?
Wo fahren wir hin?“, fragte sie deswegen an die alte Frau gerichtet, die sie aber nur verständnislos ansah. Belfi hatte ganz vergessen, dass hier niemand ihre Sprache beherrschte, dabei hatte sie es vor wenigen Minuten erst festgestellt. Ihr blieb nichts anderes über, als der Dinge, die da kommen mochten, auszuharren. Seufzend setzte sie sich etwas bequemer in ihre Ecke auf der Pritsche und lehnte den Kopf gegen die Holzwand. Ihr Blick wanderte dabei wieder zu den Männern hinüber, die ihr Gespräch beendeten und immer mal wieder zu dem Fenster hochsahen, durch welches Belfi hatte schauen wollen.
Ob sie versuchten den Himmel zu sehen?
Oder irgendetwas anderes?
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie draußen einen lauten Ruf hörte und die Kutsche mit einem weiteren Ruck, der bei der holprigen Fahrt allerdings nicht groß auffiel, anhielt. Kurz darauf vernahm sie Schritte und das schwere Kratzen von irgendetwas, ehe sich eine Tür öffnete.
Ein Mann in hellen Gewändern und einem Tuch vor Mund und Nase, sah ihnen entgegen. Das Tuch gab ihnen wohl den nötigen Schutz vor den Sand- und Staubpartikeln, die der Wind mit sich trug. Gedämpft drang eine Männerstimme zu ihnen herein.
Fordernd.
Die alte Frau mit dem kleinen Jungen kam als erstes nach. Sie erhoben sich und verließen die Kutsche. Auch die Frau mit den ungewöhnlichen Haaren folgte, ehe sich Belfi anschloss, da der fordernde Blick direkt auf ihr und nicht den anderen Männern ruhte.
Sie war es nicht gewohnt, dass sie vor einem Mann, wenn ein solcher sie denn begleitete, das Haus betreten oder in diesem Fall aussteigen durfte.
Ob das an diesem Ort wohl immer so war?
Mit zitternden Beinen erhob sie sich von ihrem Platz, stemmte sich mit einer Hand gegen die Holzwand und trat zu dem vermummten Mann heran. Wachsam ruhte der Blick auf ihr, ließ sie aber näherkommen.
Als Belfi allerdings die Stufe aus der Kutsche heruntersteigen wollte, knickten ihr urplötzlich die Beine weg und raubten ihr dadurch das Gleichgewicht.
Ein erschrockener Laut entkam ihren spröden und teils aufgerissenen Lippen. Belfi sah sich schon auf dem Boden liegen, aber zu ihrem Erstaunen, spürte sie plötzlich eine grobe Hand an ihrem Oberarm, die sie aufrecht hielt. Schnell stand Belfi wieder sicher und sah dankbar zu der Frau mit den blauen Haaren auf. Deren kühler Blick ruhte allerdings nur einen kurzen Moment auf ihr, ehe sie sie wieder losließ und sich abwandte.
Starr sah Belfi ihr nach, nur, um im nächsten Moment weitergeschoben zu werden, sodass auch die letzten zwei Männer aussteigen konnten.
Durch harte Worte begleitet, wurde Belfi zu einer Höhle gezerrt, in der außer den Gefangenen noch drei andere vermummte Gestalten warteten.
Schweigend setzte sie sich auf den ihr zugewiesenen Platz und nahm den Wasserschlauch entgegen, der ihr ungeduldig von ihrem Aufpasser gereicht wurde. Etwas ungeschickt entkorkte sie ihn und setzte den Schlauch an ihre spröden und rissigen Lippen, um das kühle Nass ihre Kehle hinunterrinnen zu lassen. Das Gefühl, wie das kalte Wasser durch die Speiseröhre direkt in den Magen rann, war faszinierend.
Da sie nicht wirklich etwas im Magen hatte, zog sich der Magen allerdings schmerzhaft zusammen.
Aufhören wollte Belfi aber nicht, deshalb trank sie noch so lange, bis man ihr den Wasserschlauch einfach wegnahm.
Die vermummten Männer beobachtend, wischte sie sich die Tropfen, die ihr Kinn hinabperlten, hinfort und sah sich in der Höhle um. Es gab nicht viel mehr als in den letzten Tagen zu sehen. Felsen, Gestein, Sand und Staub. Nur die Anwesenheit der Menschen machte das Bild erträglicher. Auch wenn sie kein Wort verstand, weder die leise gemurmelten der Gefangenen noch die lauten Sätze der Wächter, tat es ihren Ohren gut, mehr als nur die Stille und das Heulen des Windes zu vernehmen.
Langsam zog sie, an die Felswand gelehnt, ihre Beine an ihren Körper und umschlang diese mit den Armen, um ihr Kinn darauf zu betten. Vielleicht verschwand durch den Druck am Bauch das unangenehme Ziehen, das durch das Wasser verursacht wurde.
Sie hoffte es sehr.

Es mussten nun schon fünf Tage gewesen sein, seit sie mit ihren Wärtern und den Mitgefangenen unterwegs war. Die Umgebung, wenn sie denn rausdurften, war immer gleich trist und öde. Die Gesellschaft so unverständlich wie eh und je und das Unwohlsein jedes erneuten Sonnenaufgangs genauso vorhanden wie am Sonnenuntergang des vorherigen Abends.
Nur eines war besser als die Tage, die sie allein umhergereist war. Sie bekam Trinken und sie bekam Essen, auch wenn es nicht sonderlich viel war.
Ihr reichte es, damit sie keinen Hungertod starb.
Auch an diesem Tag saß sie auf ihrem Platz in der rumpelnden Zelle und sah starr auf die Holzwand gegenüber. Wo brachte man sie wohl alle hin? Was würde das für ein Ort sein? Gab es denn einen schlimmeren Ort als den, an dem sie ihr bisheriges Leben verbracht hatte? An dem sie aufwuchs?
Es war nicht leicht zu sagen, da Belfi nicht wusste, was ihr noch bevorstand.
Ein Zupfen an ihrem Ärmel ließ Belfi aus ihren Gedanken aufschrecken und zur Seite sehen. Es war der kleine Junge, dem wohl langsam, aber sicher langweilig wurde und der noch immer von ihr fasziniert schien. Er sprach etwas zu Belfi, die aber nur bedauernd den Kopf schüttelte.
Wenn sie nur irgendetwas verstehen könnte, aber sie hatte noch keinen Sinn hinter den einzelnen Wörtern und Sätzen dieser Menschen gesehen, um diesen Bedeutungen zuzuordnen.
Der Junge aber gab nicht auf und zupfte erneut an Belfis Ärmel herum, bis sie ihn wieder ansah. In dem Moment griff er sich an seine Haare.
Bros(2)“, sprach der Kleine und sah sie erwartungsvoll an. Belfi aber hatte nur Fragezeichen über ihrem Kopf schweben, was er wohl auch bemerkte. Er streckte sich etwas zu Belfi hinüber und griff nach ihrem Haar und wiederholte das Wort erneut.
Bros.“
Leicht legte Belfi den Kopf schief, aber der Junge drehte sich um und griff nach dem Haar der alten Frau, die es mit einem kleinen Lächeln zuließ.
Bros“, meinte er erneut.
Wollte er ihr etwa seine Sprache beibringen? Etwas anderes konnte sich Belfi nicht vorstellen, denn die Bemühungen erschienen ihr eindeutig zu sein. So griff sie zögerlich nach ihrem Haar und hob es etwas vor ihre Augen, um sie zu mustern. Sie waren ziemlich dreckig, was bei den Bedingungen und der mangelnden Gelegenheit, sich zu waschen, auch kein Wunder war.
Bros“, wiederholte nun auch Belfi das Wort, was den Jungen sichtlich erfreute, da er lachend in die Hände klatschte und zustimmend nickte. Sicher war Belfis Aussprache nicht die Beste, aber den Kleinen schien es nicht zu stören, da er sich selber erneut ins Haar griff.
Quat Bros(3).
Im nächsten Moment nahm er Belfis Haar zur Hand.
Gors Bros(4).
Belfi musste einen Moment überlegen. Was wollte er ihr sagen? Schmutziges und sauberes Haar? Kurzes und langes? Der Junge griff dagegen zum Haar der alten Frau und wiederholte die Worte, die er bei seinem Haar schon sagte, nur um dann auf die Frau mit dem ungewöhnlichen Haar zu deuten.
Harit Bros(5).“
Konnte es sein? Belfi sah sich suchend um und dann auf ihr Kleid. Dort sah sie eine blaue und eine rote Blume. Belfi deutete erst auf die Blaue und dann auf die Rote.
Harit und Gors?“, fragte sie und hastig nickte der Junge, nachdem er einen prüfenden Blick auf ihr Kleid geworfen hatte. Also hatte er die Farben der Haare beschrieben. Belfi wiederholte die Worte in Gedanken immer wieder. Sie wollte sich verständigen können und nicht gänzlich hilflos in diesem Land sein.
Sortonal(6)“, sprach der Junge im nächsten Moment plötzlich und drückte Belfi etwas in die Hand. Diese öffnete sie und erblickte Stroh. So prägte sie sich auch diesen Begriff ein und nickte für den Jungen verstehend. Im nächsten Moment legte der Kleine eine Hand auf seine eigene Brust.
Toras.“
Im nächsten Moment zeigte er auf die alte Frau.
Kara.“
Sollten das Namen sein? Belfi war sich nicht ganz sicher. Die Worte klangen genauso fremd wie die, die ihr der Junge vorher beibrachte. Trotzdem wiederholte sie die Worte, deutete dabei auf die beiden entsprechenden Personen und nannte zum Schluss, während sie auf sich selber zeigte, ihren Namen.
Belfi ...“, verstand sie als einziges, während der Rest wie in einem Rausch einfach unterging. Toras aber, Belfi ging davon aus, dass es Namen waren, gab nicht auf und nannte ihr voller Begeisterung immer wieder neue Worte. Er hatte wohl Gefallen daran gefunden.
Viel Zeit hatten sie aber nicht mehr, bis der Wagen am Abend erneut hielt und sie zum Aussteigen aufgefordert wurden. Belfi wurde abseits von Toras und Kara gebracht und saß wie am Vorabend neben der blauhaarigen Frau, die auf Belfi sehr schweigsam wirkte. Nicht verwunderlich, wenn man keine gemeinsame Sprache besaß, um sich auszutauschen. Trotzdem wollte Belfi einen Kontakt knüpfen. Kurz schielte sie zu den vermummten Männern rüber.
Hallo, mein Name ist Belfi“, wisperte sie zu der Frau rüber, die ihren Blick sofort wachsam zu ihr rüberrucken ließ. Es lag keine Erkenntnis in ihren Augen, nur Skepsis. Belfi versuchte es erneut, diesmal nur mit ihrem Namen und mit einer Hand, die auf sich selber deutete.
Larana“, erwiderte die blauhaarige Frau und zeigte dabei auf sich selber. Belfi war froh. Offensichtlich hatte sie sich verständlich machen können. Vielleicht würde ja nun alles einfacher werden. Sie hoffte es zumindest, denn in diesem Moment kam eine der Wachen vorbei und bellte ihnen etwas Bedrohliches zu. Ohne es zu übersetzen, glaubte Belfi, dass er nicht wollte, dass sie sprachen, vor allem nicht lauter als das Ohr es vernehmen konnte.
Hastig senkte sie ihren Kopf, um keinen Ärger zu machen.
Larana dagegen hob das Kinn an und erwiderte etwas. Für Belfi klang es mehr als herausfordernd. Etwas, das sie sich selber nie getraut hätte.
Der Wachmann blieb bei der Antwort stehen und kam mit schweren Schritten zurück, um Larana grob am Haar zu packen und ein Stück zu sich hochzuzerren. Wütende Worte trafen auf einen unbrechbaren Willen. Larana wagte es sich sogar, dem Wachmann ins Gesicht zu spucken, wofür sie eine harte Schelle bekam und zurück zum Boden donnerte.
Belfi sah schon, wie sich der Fuß erhob und warf sich selber, ohne nachzudenken, über Larana, die noch etwas benommen auf dem Boden lag.
Aufhören“, rief sie dem vermummten Wachmann zu, der sie einen Moment überrascht ansah. Er überlegte wohl, ob sie ihn beleidigte oder eher nicht. Zu ihrem Glück wurde der Mann von einer anderen Wache zurückgerufen. Einen letzten abschätzenden Blick bekamen sie noch, ehe er verschwand.
Erleichtert atmete Belfi aus und erhob sich von Larana, um nach ihr zu sehen. Hatte sie sich verletzt? Sanft legte sie eine Hand an ihre Wange, um Laranas Kopf etwas zu drehen. Tatsächlich sah sie an der Seite, die dem Boden zugewendet war, eine kleine Blutspur. Sie musste sich beim Aufprall etwas getan haben oder kam das von der Ohrfeige? Ganz gleich. Belfi riss ein Stück Stoff aus ihrem Kleid und tupfte damit das Blut fort.
Die blauen Augen öffneten sich nach einer Weile bei den Berührungen wieder und fokussierten Belfi. Einen Moment hielten sie Blickkontakt, ehe sich Larana urplötzlich aufrichtete und sich gleich darauf den Kopf hielt.
Nicht, mach langsam“, bat Belfi sie und hob die Hand mit dem Stoffstück zu ihrem Gesicht, wo sie vorsichtig das Blut weiter entfernte.
Im Schein des Feuers konnte sie zwar nicht allzu viel erkennen, aber schlimm sah die Wunde nicht aus, sodass sie ihre helfende Hand bald wieder sinken ließ und leise seufzte. Müde rieb sie sich mit ihrer freien Hand über das rechte Auge und sah in die Runde. Viele ihrer Mitgefangenen hatten sich bereits zum Schlafen niedergelegt. Wenn Belfi ehrlich war, war sie ebenfalls ziemlich müde, obwohl sie außer im Wagen zu sitzen, nicht viel am Tag machte.
Laranas Hand auf ihrer lenkte Belfi von ihren Schlafplänen ab. Fragend sah sie zu der jungen Frau hinüber, die aber nur unverständliche Dinge in Belfis Ohren sprach. Es war wirklich frustrierend, nichts verstehen zu können, sodass sie sich mit einem kurzen Lächeln hinlegte. Einen Arm schob sie unter ihren Kopf, um dann ihre Augen zu schließen.







Ich würde mich wahnsinnig über eine Rückmeldung, Rezension oder andere Nachricht von euch freuen und wie es euch gefallen hat :D


Eure kojikoji




Montag, 18. Juni 2018

Fortsetzung

Hoi
Da ich schon die ein oder andere Anfrage bekommen habe, ob es bei der einen oder anderen FF eine Fortsetzung gibt, bin ich nun allgemein daran interessiert, bei welcher meiner FF's ihr euch eine Fortsetzung wünscht und auch vorstellen könntet.

Ich bin sehr gespannt, bei welcher FF ihr euch eine Fortsetzung wünscht und demnach auch vorstellen könnt.

Solltet ihr mehr als einen Wunsch haben, dann könnt ihr die Umfrage auch mehrmals anklicken und ausfüllen. Ich habe nur leider nicht die Option für mehrere Antwortmöglichkeiten gefunden.


LG

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