Freitag, 13. Januar 2012

Zauberfeder 22

22. Puppenaufstand

Dies ist ein Beitrag zum Schreibwettbewerb Märchen unterm Regenbogen.

Maria war ein Mädchen mit blonden Zöpfen und blauen Augen. Immer war sie in ein hübsches Kleidchen gesteckt und immer sauber. Sie hatte alles was sie wollte. Jedes Spielzeug was sie sich wünschte bekam sie auch und wenn sie es mal nicht bekam dann fing sie an zu schreien und sich auf den Boden zu werfen.
War es nun Daheim, in einem Spielzeuggeschäft oder in irgend einem Supermarkt. Mutti sagte dann immer °Maria hör auf dich wie eine verwöhnte Prinzessin zu benehmen°. Doch das Spielzeug oder was es auch immer war bekam sie trotzdem. Mutti war oft etwas verzweifelt und kaufte es ihr dann um sie zu beruhigen.
Maria wusste das natürlich und lächelte hinter Muttis Rücken dann auch immer sehr zufrieden. Auch heute hatte sie eine hübsche Puppe geschenkt bekommen. Die Puppe war genauso blond wie Maria und hatte ebenfalls blaue Augen. Die Puppenhaare waren gelockt Maria war ein Mädchen mit blonden Zöpfen und blauen Augen. Immer war sie in ein hübsches Kleidchen gesteckt und immer sauber. Sie hatte alles was sie wollte. Jedes Spielzeug was sie sich wünschte, bekam sie auch und wenn sie es mal nicht bekam, dann fing sie an zu schreien und sich auf den Boden zu werfen.
War es nun Daheim, in einem Spielzeuggeschäft oder in irgendeinem Supermarkt. Mutti sagte dann immer °Maria hör auf, dich wie eine verwöhnte Prinzessin zu benehmen°  Doch das Spielzeug oder was es auch immer war, bekam sie trotzdem. Mutti war oft etwas verzweifelt und kaufte es ihr dann um sie zu beruhigen.
Maria wusste das natürlich und lächelte hinter Muttis Rücken dann auch immer sehr zufrieden. Auch heute hatte sie eine hübsche Puppe geschenkt bekommen. Die Puppe war genauso blond wie Maria und hatte ebenfalls blaue Augen. Die Puppenhaare waren gelockt und unter einem Häubchen verdeckt. Das Kleid war eher aus der mittelalterlichen Mode. Eine wahres Prinzessinpüppchen.
Als Maria Daheim angekommen war, wurde sie von Mutti ins Kinderzimmer geschickt, wo sie leise und für sich spielen sollte. Mutti würde in der Zeit das Essen kochen, es sollte eine Gemüsesuppe geben. Sofort hatte Maria protestiert „Ich mag keine Suppen. Mach Nudeln!“ Mutti hatte noch versucht ihr zu erklären, dass es trotzdem eine Suppe geben würde, doch Maria verschwand beleidigt in ihrem Zimmer, schmiss ihre blonde, neue Puppe in eine Ecke und setzte sich an ihren Schreibtisch.
Sie zog sich ihr Malheft heran und griff nach einem Buntstift, sah sich gar nicht in ihrem Zimmer um. Das Zimmer war ziemlich unaufgeräumt. Viele Puppen und Kuscheltiere lagen auf dem Bett, unter dem Bett, in den Ecken und halb in den Schränken. Bei vielen Puppen waren die Röcke nicht wo sie hin gehörten, eine andere Puppe hatte ein Buch auf ihrem Kopf liegen.
Mutti hatte Maria gemahnt aufzuräumen und ihre Puppen ordentlich in die Regale zu setzen oder zu stellen, doch Maria wollte nicht. Sie hatte es einfach ignoriert und eine der Puppen zusätzlich noch in einer Ecke zwischen Bett und Wand geschmissen.

Ein leises raschelndes Geräusch erweckte Marias Aufmerksamkeit, ließ sie sich auf dem Stuhl umdrehen. Das Geräusch kam von der Ecke, wo sie kurz zuvor noch ihre neue Puppe hingeschmissen hatte. Eben diese stand auf den Beinen und blickte in ihre Richtung. Maria war verwirrt und erhob sich. „Wieso hast du mich in die Ecke geschmissen?“, fragte die neue Puppe, die Maria draußen noch Lisa getauft hatte. Die Lippen von Lisa bewegten sich sogar leicht und mit einer Hand strich sie sich ihr Kleid glatt.
„Du bist eine Puppe, du kannst nicht reden“, maulte Maria jedoch sofort und verschränkte ihre Arme, sah trotzig zu Lisa rüber. Lisa legte ihren Kopf leicht schief, antwortete aber „Ich bin eine Puppe, ja. Aber das heißt nicht das du mich so böse behandeln musst. Wir Puppen haben auch Gefühle.“
„Genau. Wir haben auch Gefühle“, ertönte es mit einem mal vom Bett, wo Maria erstaunt hinsah. Die Puppe die zwischen Wand und Bett gelegen hatte, stemmte sich gerade hoch und sah traurig zu ihrer Besitzerin rüber.
„Wieso behandelst du uns so grausam?“, ertönte es aus einer anderen Ecke des Zimmers, wo sich eine weitere schwarzhaarige Puppe gerade das Buch vom Kopf herunter schob und sich aufsetzte.
„Wir sind doch deine Freundinnen“, protestierte die Puppe mit dem verrutschten Rock, setzte sich ebenfalls auf und strich den Stoff in ihrem Schoss glatt.
„Ihr seid alles nur Puppen, die da sind, damit ich mit euch spielen und machen kann was ich will“, jammerte Maria und war etwas zurückgewichen. Puppen konnten doch gar nicht sprechen. Wieso konnten diese das? Und wieso bewegten sie sich? „Wie macht ihr das?“, fragte Maria deswegen auch trotzig da sie nicht zugeben wollte, dass sie das alles etwas unheimlich fand.
„Das sagen wir dir nicht. Du magst uns ja eh nicht“, antwortete Lisa und kletterte zu der Puppe aufs Bett hoch. Doch nicht nur Lisa kletterte nach oben. Auch die beiden anderen Puppen vom Boden machten sich auf den Weg und nach und nach folgten diesen auch zwanzig weitere Puppen. Es waren alle die Maria besaß und irgendwo hingeschmissen hatte.
„Was macht ihr da?“, fragte Maria auch sofort als sie sah wie sich zwei Puppen daran machten das Fenster zu öffnen. „Wir werden gehen. Da du uns nicht mit dem nötigen Respekt behandelst, haben wir hier nichts mehr zu suchen“, erklärte Lisa und betrachtete Maria eingehend. „Ihr dürfte aber nicht gehen. Mama hat euch gekauft. Ihr gehört alle mir“, protestierte Maria und stampfte mit dem Fuß auf dem Boden auf.
„Das ist uns klar, aber wir Puppen wollen freundlich und liebevoll behandelt werden und das alles bist und  tust du nicht. Wir sind enttäuscht von dir, Maria“, sprach Lisa deutlich, versetzte dem blonden Mädchen damit einen Stich ins Herz,
Das Fenster war bereits offen und die Puppen kletterten eine nach den anderen raus. „Bleibt hier. Ihr dürft nicht gehen“, versuchte sie es erneut ohne auf Lisas Vorwurf einzugehen. Sie war verwirrt. Wieso wollten ihre Puppen nur weg? Sie gehörten doch ihr.
„Du verstehst uns nicht oder?“, fragte Lisa plötzlich, als nur noch sie und drei weitere Puppen auf dem Bett waren. „Nein. Ihr müsst hier bleiben“, kam es hilflos von Maria, die unsicher zum Bett herantrat. Lisa aber schüttelte nur den Kopf, traurig, scheinbar auch enttäuscht. „Wir bleiben nicht bei ungezogenen Mädchen. Wir suchen uns ein liebes kleines Kind, welches uns mag und freundlich mit uns spielt“, seufzte Lisa und die drei übrigen Puppen hinter ihr krabbelten nun ebenfalls aus dem Fenster.
Maria traten die Tränen in die Augen, schniefte und warf sich plötzlich auf den Boden, weinte, dass sie nicht gehen dürften, weinte, dass sie alle bleiben sollten. Lisa aber sah nur stumm auf das tobende Kind herunter.
„Hör auf dich so unartig zu benehmen Maria. Das ist auch ein Grund warum wir nicht bleiben wollen. Du machst uns Kummer, du machst deiner Mama Kummer, du machst jedem Kummer. Lerne dich besser zu benehmen und wir kommen vielleicht zurück“, damit drehte sich Lisa um und kletterte auf den Fenstersims hoch.
Maria war erstaunt, dass Lisa nicht auf ihr Toben reagierte, wie es die Mutti immer tat. Machte sie wirklich etwas falsch? „Auf Wiedersehen, Maria. Ich hoffe du wirst dich bessern“, und damit war Lisa aus dem Fenster raus verschwunden. Hastig lief Maria zum Bett, auf welches sie kletterte, nur um dann aus dem Fenster raus zu schauen. Doch die Puppen waren nicht mehr zu sehen.
Sie waren alle weg, verschwunden. Keine Puppe war mehr in ihrem Zimmer, nicht eine einzige. Nicht einmal ihre erste Puppe Karin war noch da. Ihr kamen die Tränen. Sie hatte alle verloren.
Weinend sank sie auf ihr Bett zurück, tobte aber diesmal nicht. Was sollte sie jetzt nur tun? Mutti... sie musste es der Mutti erzählen. Diese würde alles wieder in Ordnung bringen. Also rappelte sie sich mit rotgeweinten Augen auf und verließ rennend ihr Zimmer, betrat die Küche wo Mutti ja kochen wollte.
Mutti stand mit dem Rücken zu ihr, rührte im Kochtopf herum und summte leise etwas vor sich hin. „Mama. Meine Puppen. Sie sind alle weg“, klagte sie der Mutti auch schon ihr Leid. Mutti aber drehte sich nicht zu ihr um, rührte einfach summend weiter, sodass Maria zu ihr rüberging, nach ihrem Arm griff und versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen.
Endlich unterbrach Mutti das kochen und sah zu ihr runter. „Mama, meine Puppen“, wimmerte Maria und sah mit großen Augen nach oben. „Es gibt Gemüsesuppe Maria. Sie wird dir schmecken“, lächelte Mutti und hatte einen Teller mit der Suppe in der Hand, sodass Maria zurück wich. „Ich mag das nicht essen. Ich mag Nudeln haben“, schüttelte Maria den Kopf und wich zurück. Mutti stellte somit den Teller auf den Tisch und wich zur Haustür zurück. „Maria du bist ein wirklich unartiges Kind. Mama gibt sich solch Mühe und du bist immer so böse. Mama macht das nicht mehr mit. Mama geht jetzt und kommt erst wieder wenn du ein liebes Mädchen geworden bist“, und damit drehte sich Mutti um und verließ das Haus.
„Mama? Mama geh nicht, ich will auch artig sein. Mama“, weinte Maria schluchzend auf und sank auf den Boden, wand sich dort, doch Mutti kam nicht zurück, genauso wenig wie ihre Puppen. Das wollte sie doch nicht, sie wollte doch niemanden verscheuchen.

Ganz plötzlich schlug Maria die Augen auf und hob ihren Kopf an. Sie saß am Schreibtisch über ihr gemaltes Bild gebeugt und blinzelte verwirrt. War das alles nur ein Traum? Aber er war so echt gewesen. „Lisa, Karin“, keuchte Maria auf und schon stand sie auf den Beinen, atmete erleichtert aus und schnappte sich Lisa vom Boden und Karin die halb aus dem Schrank hing, drückte beide Puppen an sich ran. „Ich dachte ihr seid weg und habt mich alleine gelassen“, murmelte sie glücklich strahlend und ließ sich auf dem Bett nieder, drückte und herzte ihre beiden Puppen.
Nur wenig später saßen und standen alle ihre Puppen ordentlich in den Regalen. Lisa und Karin hatten einen Extraplatz auf dem Bett oben am Kopfkissen.
„Maria ,komm Essen“, rief Mutti auch schon und sofort lief diese auch in die Küche, setzte sich an den Tisch und sah ihre Mutti strahlend an. Diese runzelte leicht die Stirn, stellte ihr dann aber den Teller mit Suppe vor die Nase und rechnete schon ,dass Maria jeden Moment protestierte oder den Teller umschmiss. Doch zu ihrem Erstaunen fing Maria sofort an zu essen und lobte die Mutti dann sogar wie sehr es ihr schmeckte. „Ist alles in Ordnung. Maria?“, fragte Mutti dann doch wirklich nach.
„Ja. Alles in Ordnung“, lächelte diese und leicht nickte Mutti. „Nach dem Essen räumst du bitte dein Zimmer auf, vor allem deine Puppen“, wies Mutti ihre Tochter an. „Ich hab die Puppen schon ins Regal gesetzt“, antwortete Maria sehr stolz auf sich selber und sah in Muttis verblüfftes Gesicht. „Wirklich?“, fragte sie und bekam ein Nicken, sodass sie ihre Tochter lieb anlächelte und liebevoll lächelnd meinte „Das hast du gut gemacht, Maria“.
Diese strahlte über das Lob, sparte Mutti damit doch immer ziemlich.

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